Auch zum Frühstück zieht es uns in das verschlafene Ston. Noch sind die Straßen menschenleer.
Nur am Hauptplatz sitzen die Einheimischen im Café und genießen, so wie wir, die Stille und den einen oder anderen Kaffee.
In der Bäckerei kaufen wir uns ein paar noch ofenwarme Süßwaren und setzen uns damit in eines der Cafés.
Was für ein Start in den Tag.
Langsam erwacht das Leben hier in Ston und mit dem Einsetzen der ersten Touristenströme brechen wir unsere Zelte ab.
Doch zuvor muß natürlich noch der Enkel der Besitzer auf unserer KTM Probesitzen! 😉
Wir verlassen Ston und folgen der kroatischen Küste nach Dubrovnik.
Unzählige malerische Buchten testen unsere Standhaftigkeit unseren Plan mit Albanien durchzuziehen … 😉
Kurze Entspannung für die Augen! 😀
Und weiter geht es mit den Verführungen.
Die große Brücke vor Dubrovnik.
Und eine schwimmende Kleinstadt vor den Toren von Dubrovnik.
An einem Aussichtspunkt machen wir Halt und genießen den Anblick der Altstadt.
Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel und so ganz ohne Fahrtwind halten wir es kaum aus. Also machen wir uns wieder auf den Weg.
Die Landschaft wird steiniger.
Denn wir verlassen die Küste und klettern die Berge hinauf.
Bei Ivanica überqueren wir die Grenze nach Bosnien.
Diesmal ist die Grenzkontrolle aufwendiger, aber nur auf der bosnischen Seite, denn der kroatische Grenzbeamte winkt uns einfach durch.
Der Beamte in Bosnien will unsere Pässe und die grüne Versicherungskarte für die KTM sehen und verschwindet dann in seiner Hütte. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit in der brennenden Sonne bis er wieder zurück kommt und uns fahren lässt.
Dieser Teil von Bosnien ist trostlos, nicht ansprechend und irgendwie wollen wir wieder raus aus dem Land.
Der Grenzübertritt nach Montenegro ist erneut aufwendig! Sowohl bei der Ausreise aus Bosnien, als auch bei der Einreise nach Montenegro.
Die Wartezeit am montenegrinischen Grenzposten versüßen wir uns mit dem Beobachten der Katze, die genüßlich auf dem Fensterbrett schläft. Als Belohnung bekommt sie dann von einem Beamten ein Frankfurter Würstel … 😀
Geschafft! Wir sind in Montenegro!
Montenegro ist auf den ersten Blick gleich trostlos wie Bosnien.
Bei Petijevići verlassen wir die Bundesstraße und biegen auf der M15 in die Berge ab.
😎
Anfänglich geht es auf einspurigem Asphalt dahin.
Wir klettern immer höher.
Und erreichen einsame Orte.
Nur mehr vereinzelt sehen wir Menschen.
Und Fahrzeuge aus einer für uns längst vergangenen Zeit.
Die Straße bring uns immer höher.
Mit einer zugegebener Maßen genialen Streckenführung.
Viele bereits verfallene Gebäude kündigen das baldige Ende …
… des Asphalts schon an!
Auf einer breiten und grob geschotterten Piste geht die Fahrt weiter.
Und noch immer klettern wir in die Höhe.
Wir kommen in den Wald.
Hier haben wir zwar keine Aussicht mehr …
… dafür aber angenehm kühlen Schatten.
Langsam kommen wir über die Baumgrenze und schlingern dahin. Es ist wirklich viel loser grober Schotter auf der Piste.
Wir sind schon über 1.500 Meter hoch.
Die Fahrt ist anspruchsvoll.
Immer noch klettern wir nach oben.
Rumpelig und trostlos beschreibt Sonja die Fahrt vom Sozius.
Ich quäle mich damit ab, die KTM auf der Piste zu halten.
Plötzlich liegen ein paar Äste quer über die Piste. Ab hier ist sie also gesperrt!
Wir beratschlagen uns kurz und dann fahre ich seitlich auf der Wiese daran vorbei.
Schauen wir mal, wie weit wir kommen.
Es liegen viele Felsen auf der Piste.
Und besser wird die Rumpelei auch nicht.
Und noch immer klettern wir nach oben.
Wir erreichen die Passhöhe. Hier steht sogar ein Haus und ein Auto, doch wir sehen Niemanden.
Die mit Steinmauern eingefaßte Piste führt uns auf der anderen Seite wieder nach unten.
Doch ein großer Teil der Piste fehlt komplett. Das ist also der Grund für die Sperre.
Für uns beginnt hier wieder einmal das lang ersehnte Abenteuer! 😛
Auf dieser Seite des Berges liegen noch mehr Felsen auf der Piste.
Und zwingen uns regelrecht zum Slalomfahren.
Und wir werden wieder gut durchgeschüttelt.
Es schüttelt.
Es rumpelt.
Und die KTM bockt vor sich hin.
Wenigstens wird die Aussicht besser.
Plötzlich höre ich ein lautes metallisches Klappern vor mir. Vorsichtshalber halte ich an und traue meinen Augen nicht. Wir haben einen Zusatzscheinwerfer verloren. Die Halterung ist durch die Stöße und Vibrationen einfach abgebrochen.
In der Hoffnung, daß das der einzige Defekt bleibt, verstaue ich den Scheinwerfer in einer Packtasche.
Der Schaden schmerzt! Einerseits haben wir damit viel Licht verloren, andererseits beanspruche ich jetzt Stauraum, der sowieso nur sehr begrenzt vorhanden ist.
Mit ein wenig Wut im Bauch setzen wir die Fahrt fort.
Und die Stöße im Fahrwerk werden nicht gerade weniger.
Wir kommen wieder in den Wald.
Und hier wird die Fahrt so richtig anspruchsvoll.
Vereinzelt ergattern wir einen Ausblick zwischen den Bäumen auf die umliegenden Berge.
Bevor wir wieder zwischen die Felsmauern eintauchen.
Wir erreichen ein verfallenes Haus und machen Pause auf der großen Wiese.
Hier beginnt auch wieder der Asphalt.
Der uns weiter über eine kleine einspurige Straße zur Bucht von Kotor bringt.
Die Straße wird breiter.
Und breiter … 😀
Und dann liegt sie vor uns – die Bucht von Kotor.
Auf dem Weg zur Fähre folgen wir der Küstenstraße.
Glücklicherweise schaffen wir es noch auf die wartende Fähre.
Und kaum habe ich den Motor abgestellt, sind wir auch schon unterwegs.
Der Ausblick aufs Meer und die Entspannung entschädigen für die Mühen der letzten Stunden.
Wir genießen die sanften und gleichmäßigen Bewegungen der Fähre.
Und erreichen viel zu schnell das andere Ufer.
Und hier spuckt uns die Fähre auch schon wieder aus.
Wir folgen noch ein Stück der Küste.
Bevor wir wieder in die Berge abbiegen.
Doch dieser Ausflug endet bald an einer Polizeisperre, denn hier ist eine Rallye im Gang und die Straße gesperrt. Wir sollen mindestens eine Stunde warten …
Doch das dauert uns zu lange, also drehen wir um und fahren wieder zurück.
Als Alternative folgen wir der Küstenstraße nach Tivat.
Dafür stehen wir hier im Stau.
Romantische Orte.
Inspirieren zu romantischen Momenten … 😀
Wir kommen wieder flott voran.
Und der Zufall bringt uns an diesem Caffé vorbei.
Koffeinsüchtig wie wir Beide sind, parken wir die KTM ein und bestellen uns das wertvolle Elixier.
Eisgekühlt für mich!
Und normal extrahiert für Sonja!
Gestärkt geht es weiter.
Wir lassen Budva hinter uns.
Und auf einer kleinen Straße geht es weiter nach Sukobin, zur Grenze nach Albanien.
Die Landschaft wird gefälliger für unsere Augen.
Blüten sind definitiv schöner als Felsen!
Gräber
und Moscheen wechseln sich am Straßenrand ab.
Das Leben der Leute ist hier von Einfachheit geprägt.
Die Tiere neben …
… und auf der Straße erinnern an Asien.
Bis wir sie aus der Nähe sehen! 😉
Bei Sukobin überqueren wir die Grenze nach Albanien und befinden uns plötzlich in einer anderen Welt.
Pferdefuhrwerke wohin wir auch schauen.
Desolate Gebäude und Moscheen.
Und von Armut gezeichnete Menschen, die aber freundlich und freudig grüßen.
Nach 20 Kilometern taucht die alte Festung vor uns auf.
Wir sind also bereits in Shkoder.
Und folgen der Südküste des Skutarisees.
Auf der Suche nach einem Quartier für die Nacht.
Denn langsam geht die Sonne unter.
Nur ein Quartier ist schwer zu finden.
Wir entdecken nur ein Hotel, doch nach einer kurzen Besichtigung sind wir uns sicher, daß wir hier definitiv nicht wohnen wollen!
In einem benachbarten Restaurant fragen wir wieder nach einem Zimmer. Ein Mann steigt in seinen Mercedes SUV und bringt uns zu einem anderen Restaurant, die auch Zimmer haben – nur ist das nirgendwo angeschrieben.
Und tatsächlich! Hier bekommen wir ein nettes Zimmer. Wir verhandeln einen Preis, ziehen uns um und folgen der Küstenstraße retour, auf der Suche nach einem Lokal zum Abendessen.
Die Suche bleibt leider erfolglos, dafür genießen wir aber einen traumhaften Sonnenuntergang an der Küste des Skutarisees.
Schlußendlich essen wir schräg vis-à-vis von unserem Quartier mit Ausblick auf den See.
Mit eiskaltem Birra Tirana.
Griechischem Salat
Dorade
Und fangfrischem Karpfen aus dem See.
Alles super lecker und dann fallen wir wieder einmal todmüde ins Bett.