Der Wecker läutet heute sehr zeitig, denn wir haben gute 120 Offroadkilometer vor uns.
Das Frühstück im Hotel ist zu vergessen. Es gibt Omelette das ungenießbar ist und dazu Cappuccino, oder soll ich sagen „3in1Kaffee mit Schlagobers oben drauf“! 😯
Da hatte ihn Sonja noch nicht gekostet!
Delikat …
Mit leichtem Resthunger fahren wir los.
Kurz überlegen wir im Café noch einen Kaffee zu trinken, doch dafür sind wir schon etwas zu spät dran.
Die heutige Strecke soll uns durch ein weitläufiges Almengebiet führen und wir sind gespannt.
Momentan sehen wir jedoch nur die Rückseite von Kukës, und die ist wenig einladend.
Dann beginnt unsere Piste, doch der Einstieg ist mittlerweile komplett asphaltiert. Leider … 🙁
Dafür machen wir gleich mal ordenltich Kilometer gut.
Und Kurven gibt es auch wieder! 😀
Die Straße ist komplett neu.
Und da noch fleißig daran gebaut wird, hoffen wir, daß bald der Schotter beginnt.
Wir durchfahren einen kleinen Ort.
Und danach wird unser Wunsch erfüllt. Endlich bohren wir unsere Stollen wieder in den Schotter.
Pferde grasen auf den Wiesen.
Und wir klettern immer höher.
In den Orten ist es gleich grauslich wie in Asien. Dreck, Schlamm und Schlaglöcher!
Furchtbar …
Wir sind froh, heil und ohne Reifenschaden wieder aus dem Ort heraus zu kommen. 😉
Danach wird die Piste wieder besser und es beginnen die ersten Almwiesen.
Es ist schlammig, doch diesmal haben wir ja super Reifen! 😉
Irre, diese Weite!
Eine kleine Furt.
Es gibt so viele Abzweigungen, daß ich mich trotz GPS-Track ein paar mal verfahre.
Doch schlußendlich finden wir den richtigen Weg, auch wenn dieser an manchen Stellen gar nicht mehr zu erkennen ist.
Sehr vereinzelt gibt es Zäune, doch die meisten Flächen sind einfach offen.
Kühe, Schafe, Pferde und Esel stehen hier auf den Almen.
Und einsame Häuser.
Noch eine kleine Furt.
Und ein traumhaftes Blütenmeer.
Idyllisch geht es dahin.
Ein paar steilere und sandige Auffahrten.
Bringen uns auf das nächste Hochplateau.
Weiter geht es über Steine …
… und durch den Schlamm!
Hinein ein eine traumhafte Kulisse!
Und wir klettern immer noch nach oben.
Ob hier noch jemand wohnt?
Nur mehr vereinzelt treffen wir auf andere Menschen.
Und überall verstecken sich die Pilzbunker.
Ob das Erdkeller sind?
😎
Die Weite hier heroben ist unglaublich!
Und wir sind überglücklich, noch tiefer in dieses Paradies vordringen zu dürfen.
Wir können es Beide kaum glauben, noch in Europa zu sein.
Der grobe Schotter holt uns jedoch schnell wieder ins Hier und Jetzt zurück.
Wie eine nicht enden wollende Fahrt auf dem Dach der Welt.
Ich durfte zuvor noch nie wilde Pferde bestaunen.
Die Spur wird immer schmäler und schlechter.
Und noch immer geht es nach oben.
Atemberaubend schön!
Ein letzter steiler Anstieg.
Und wir haben mit 1.860 Metern den höchsten Punkt erreicht.
Die Landschaft ist ein Traum und wir machen lange Pause.
Und auch hier wachen überall die Pilzbunker.
😎
„Stopp!“ Höre ich Sonja rufen – vor lauter Begeisterung hätte ich sie fast vergessen … 😀
Wir füllen unsere Trinkblase an einem klaren und eiskalten Gebirgsbach.
Und als Belohnung bekomme ich noch ein Foto von mir … 😛
Selbst hier freuen sich die Albaner uns zu sehen.
Insgeheim wünsche ich mir hier zu bleiben, mein Zelt (das wir nicht mithaben) aufzuschlagen und dieses Paradies länger zu genießen.
Und überall diese erfrischenden Quellen.
Ein alter Mercedes kommt uns entgegen.
Und die Pferde begutachten uns neugierig.
In unzähligen Serpentienen führt uns die Piste wieder nach unten.
Und die Quellen sorgen hier für die eine oder andere kleine Überschwemmung.
Die unscheinbare Blütenpracht am Wegesrand.
Und das geniale Panorama.
Ein Stausee taucht zwischen den Bergen auf.
Die Piste schmiegt sich an den Hang.
Und neben uns geht es steil nach unten.
Die Fahrt ist einfach perfekt!
Wir erreichen ein Denkmal.
Und es geht noch immer steil bergab.
Ein lokales Fortbewegungsmittel. 😉
Der Stausee kommt langsam näher.
Und näher.
Und plötzlich fahren wir wieder auf Asphalt.
Den wir jedoch schon bald wieder auf einer Schotterpiste verlassen.
Teile dieser Piste sind eindrucksvoll aus dem Felsen gehauen.
Sie ist in einem super Zustand und wir kommen flott voran.
Echt spektakulär.
Tief unter uns fließt die Drin.
Und wir kommen dem Wasser langsam immer näher.
Natürlich darf das Foto auf der alten Eisenbrücke nicht fehlen. 😉
Doch wir wollen noch ein Stück zur großen Eisenbrücke weiter.
Und plötzlich taucht sie vor uns auf.
Spektakulär überquert sie die Engstelle vor dem Felsen!
Sonja wartet kurz bei der Brücke und ich erkunde ein Stück der weiteren Piste.
Da der weitere Verlauf der Piste nicht in unseren Karten ersichtlich ist, machen wir kurz Pause und fahren dann den kurzen Stich zurück.
Eine Familie kommt uns mit zwei riesigen Heuballen entgegen …
… und erst als sie uns erreichen, erkennen wir die zwei Esel unter dem Grünzeug! 😀
Wir fahren wieder zurück.
Klettern ein Stück nach oben.
Und erreichen die breite Piste, die uns weiter in Richtung Burrel bringt.
Auch diese Piste ist in einem super Zustand und wir kommen flott voran.
Einfach schön, die KTM hier mal ein wenig fliegen zu lassen.
Landschaftlich hat auch diese Strecke viel zu bieten.
Von einem Tal kommen wir ins Nächste.
Gräber.
Passieren einsame Häuser.
Mohnblumen
Und die allgegenwärtigen Pilzbunker.
Abermals erreichen wir einen Fluß.
Doch diesmal müssen wir wirklich über die Brücke.
Nicht nur fürs Foto … 😉
Ich kann mich kaum sattsehen an der Landschaft.
Noch dazu mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund.
Wir sind schon wieder ganz schön hoch hinauf geklettert.
Aber nicht für lange … 😉
Wir machen wieder Pause und genießen die Ausblicke.
Doch kurz nach der Weiterfahrt hören wir ein komisches Geräusch vom Hinterrad und plötzlich fühlt sich die KTM extrem schwammig an.
Ich halte an und meine Vermutung wird leider bestätigt: Wir haben einen Platten!
Und ausgerechnet hinten. Vor dem Reifen habe ich so viel Respekt, da ich ihn zu Hause selbst mit der Montiermaschine kaum auf die Felge bekomme und jetzt hier, mitten im Nirgendwo …
Doch was soll’s. Ich bereite Sonja vor, daß das jetzt mindestens eine Stunde dauern wird und beginne mit der Arbeit.
Ausziehen, Koffer runter, Moped umstellen und auf den Hauptständer, Rad ausbauen, …
Der Grund ist schnell gefunden. Ein Hufnagel steckt im Reifen! 😯
Als erstes muß ich jetzt den Reifen in das Felgenbett bekommen.
Doch das Abpressen funktioniert nicht!
Weder mit den Hebeln …
noch mit dem Steitenständer.
Die ganze KTM steht auf der Reifenflanke, doch der Reifen gibt einfach nicht nach! 😯
Nach vielen Versuchen schaffe ich es dann doch und mit ein wenig Technik und genug Montierhebeln ist der Reifen schnell herunten.
Ich komme trotzdem gehörig ins Schwitzen.
Und hier ist der Übeltäter.
Ein großer alter Hufnagel.
Ich inspiziere den Schlauch auf weitere Beschädigungen.
Doch glücklicherweise haben wir nur die eine „Einstichstelle“.
Der alte Schlauch wird gleich geflickt, damit wir wieder einen in Reserve haben.
In den Reifen kommt unser Ersatzschlauch.
Und mit viel Kraftanwendung und Technik findet der Reifen wieder seinen Platz auf der Felge.
Den Rest darf jetzt der Kompressor erledigen. 😉
Eine letzte Kontrolle …
Und schon ist er wieder montiert.
45 Minuten hat das jetzt Alles gedauert. Für mein erstes Mal voll okay und zugleich habe ich die Scheu vor diesem bockigen Hinterreifen verloren …
Dann geht es weiter.
Wir fliegen über die Piste!
Halten nur mehr für die Schildkröte, die vor uns die Piste kreuzt und gewähren ihr gerne die Vorfahrt.
Und wieder ziehen wir dicke Staubfahnen hinter uns her.
Bis wir auf den LKW auflaufen.
Kaum werden wir von den Männern erspäht, bekommen wir auch schon ein Ständchen gespielt!
Danach dürfen wir passieren.
Hallo!
Auf der Piste kommen wir wirklich flott voran.
Wir durchfahren das Tal.
Durchqueren kleine Orte.
Und machen noch einen kurzen Abstecher in Richtung Peskophi zur großen Brücke.
Hier treffen wir die Entscheidung, doch bis Burrel weiterzufahren.
Doch diese Piste ist viel schlechter und schmäler und am Anfang gleich mal so richtig schlammig.
Und das Wetter wird auch immer schlechter.
Doch wir kommen auch hier anfänglich flott voran.
Die Piste führt uns wieder hinein in die Hügel.
Und stetig nach oben.
50 Kilometer Schotter trennen uns jetzt noch von Burrel.
Ich gebe der KTM, so gut es geht, die Sporen.
Doch nach 4 Kilometern beginnt es zu regnen und es weht ein extrem starker Wind.
Wir fahren weiter und je höher wir kommen, desto stärker wird der Regen.
Die Piste ist extrem rutschig!
Einerseits durch die nasse rote Erde, die wir ja schon aus Asien kennen, und andererseits durch die nassen Felsen und Steine.
Wenn ich daran denke die Hinterradbremse zu betätigen, blockiert das Hinterrad auch schon!
Wie auf rohen Eier fahren wir nach oben.
Eine große Lacke taucht vor uns auf.
Sie ist viel …
… sehr viel tiefer als erwartet! Das Vorderrad taucht auf einmal nach unten weg!
Und ich kann nur mit einem beherzten Gasstoß Schlimmeres verhindern!
Geschafft.
Dann geht es bergab.
Langsam, sehr langsam tasten wir uns voran.
Ein Hirte steht einsam auf der Weide.
Lustig ist es für uns Alle nicht …
… denn die Piste ist so richtig rutschig.
Und neben uns geht es steil nach unten!
Doch je tiefer wir kommen, desto besser wird auch wieder das Wetter.
Ein wenig tröpfelt es zwar immer noch …
… aber der starke Regen ist vorbei und der Himmel wird auch wieder etwas freundlicher.
Kalt ist uns dennoch!
Und plötzlich stehen wir wieder auf Asphalt!
Burrel wir kommen. 😀
Eine geniale Bergstraße führt uns weiter nach unten.
Die Schafe zeigen sich unbeeindruckt vom Regen.
Und endlich erreichen wir Burrel.
Doch was ist das?
Ich dachte gestern war schlimm, doch hier ist es ja noch furchtbarer!
Wir finden zwar ein Hotel, doch das ist nur eine schlechtere Bruchbude! 😯
Und dann geht die Suche nach Futter los. Es gibt zwar ein paar Supermärkte, aber sowohl das Fastfoodlokal, als auch die Pizzeria haben schon geschlossen.
Hier gibt es einfach gar Nichts!
Im Supermarkt könnten wir offen gelagertes, halb gefrorenes Hühnchen kaufen … 😯
Schlußendlich landen wir bei Käse aus dem Supermarkt, der zwar super lecker wäre (Ziegen und Schafkäse) doch leider nach Weichspüler schmeckt.
Und Bier.
Beides genießen wir auf dem Parkplatz vor unserem Zimmer neben unserer tapferen KTM.
Na wenn das so weiter geht …
Die heutige Strecke:
Knappe 190 Kilometer waren es in Summe, aber die Höhenmeter können sich sehen lassen!
ist denke ich schon nicht angenehm wenn man nach so einem Tag nichts ordentliches zu essen bekommt
Ausgehungert, Ausgefrohren und mit Vorfreude auf ein warmes Essen vor leeren Tellern zu sitzen, war definitiv nicht das Highlight von diesem Tag … 😯