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Corovode – Berat

Unser Frühstück genießen wir auf der Terrasse in der Sonne. Wir schlemmen mit Köfte, Käse, Tomaten, Gurken, Yoghurt, Honig und leckerem Kaffee.

Was für ein Start in den Tag.

Und wie immer läuft der Fernseher und der Sprecher liest die Tageszeitung vor.

Immer mehr verhärtet sich für uns der Eindruck, daß es in Albanien scheinbar viele Analphabeten geben muß.

Gestärkt und voller Tatendrang verlassen wir Corovode.

Da geht es uns deutlich besser als dem Esel auf der Ladefläche! 😀


Auf der Ausfahrtstraße entdecken wir eine alte römische Brücke und die müssen wir natürlich gleich erkunden.

Befahren können wir sie nicht, aber zu Fuß wird sie von allen Seiten bewundert.

Und keine 100 Meter später beginnt auch schon unsere Piste.

Sie führt uns heute um den Tomorr und später auch auf seinen Gipfel.

Anfänglich ist die Piste breit und in einem guten Zustand.

Und abermals zieht uns die Landschaft in ihren Bann.

Eine Kulisse wie aus einem Abenteuerfilm.

Nur heute wesentlich grüner.



Alte, zum Teil schon verfallene Hallen mit den typischen schwarzen Teerdächern.

Dichte Wolken ziehen vor uns auf und umhüllen den Gipfel vom Tomorr.

😀

Ein kurzer Blick zurück.

Und die Vorfreude auf das, was noch kommt!

Uns kommen einige überladene LKW mit riesigen Marmorblöcken auf der Ladefläche entgegen.

Sie können kaum lenken, geschweige denn stehen bleiben … 😯

Und kurze Zeit später erreichen wir auch schon den ersten Marmorsteinbruch.

Feinsäuberlich geschlichtet liegen die tonnenschweren Blöcke hier auf der Wiese und warten auf ihren Abtransport.

Immer mehr LKW kommen uns entgegen, beanspruchen die ganze Piste für sich und überlassen es uns, wie wir uns „in Luft auflösen“! 😯

Doch wir kämpfen uns durch, wenn auch mit einer ziemlichen Staublunge.

Vor uns fährt plötzlich ein LKW mit großem Wassertank. Scheinbar gibt es oben kein Quellwasser …

Sein Tank ist undicht und er verliert konstant seine „wertvolle“ Ladung. Ob er am Ende seiner Fahrt überhaupt noch Wasser im Tank hat, werden wir leider nie erfahren. Schmunzeln müssen wir trotzdem!

Und schon wenig später erreichen wir den nächsten Marmorsteinbruch.



Danach wird die Piste schmäler und schlechter, dafür kommen uns keine LKW mehr entgegen.

Abermals sind die Ausblicke phänomenal.

Wenn ich nur Zeit zum Schauen hätte … 😉

An einer kleinen Quelle, es gibt also doch Wasser, füllen wir unsere Wasserblase wieder auf. Diese unzähligen Quellen sind einfach genial, und soooo lecker.

Wir kommen in einen kleinen Ort mit einem nagelneuen Hauptplatz und vielen Kaffees. Leider haben wir zu ausgiebig gefrühstückt und so fahren wir weiter.

Viele Relikte erinnern an vergangene Tage.

Die Piste bleibt grobschottrig.

Teilweise aber auch lehmig und da es trocken ist, staubt es natürlich gewaltig.

Wir klettern immer höher.


Und erreichen nach einem kleinen Almengebiet die Abzweigung auf den Tomorr.

Es geht steil nach oben.

Bevor wir das nächste Almengebiet erreichen.


Wir genießen die weite und wildromantische Landschaft, als plötzlich ein Hund mit einem Metalldornenhalsband auf die Piste springt und uns jagt.

Das passiert in letzter Zeit immer öfter.

Glücklicherweise geht die Piste ein Stück geradeaus und wir können so richtig Gas geben.

Doch leider zu kurz, denn Sonja schreit von hinten, daß der Hund immer noch da ist.

Also nochmal ordentlich Gas geben und kurz vor der nächsten super engen Kehre ist der Hund glücklicherweise verschwunden.

Na wenigstens flüchten die Schafe vor uns … 😉


Die Gedenkstätte von Abbas Ali lassen wir links liegen. Wir wollen zuerst hinauf auf den Gipfel.

Grob geschottert und steil geht es nach oben.

In unzähligen Kehren führt uns der Trail zum Gipfel.


Und die Wolken kommen schon erschreckend nahe.


Eine mystische Stimmung.


Und die Piste wird immer steiler.

Und dann taucht er auf, der Gipfel.

Wir überholen einen Albaner mit seinem Pickup und einem Schaf auf der Ladefläche. Auch er kämpft sich nach oben.


Und dann stehen wir vor dem Reiterbildnis von Abbas Ali und bekommen Gänsehaut.

Wir sind fast auf 2.400 Metern.

Hinter den Stufen befindet sich das Grab von Abbas Ali.

An diesem Ort soll sich seine Seele niedergelassen haben, bevor sie in den Himmel stieg. Und eben dieser Platz stellt heute eine der wichtigsten Pilgerstätten der Bektaschi dar.

Für uns ist der Ort mystisch und positiv berührend.

Die Grabstätte am Gipfel.


Einzig bedrückend ist der Albaner, der mit seinem Pickup nach uns am Gipfel ankommt.

Entsprechend dem religiösen Pilgerritual wird er das Schaf hier heroben opfern.

Dem wollen wir aber nicht beiwohnen und fahren vorher …

Abermals tauchen wir in die Wolken ein.


Der Weg bergab ist anspruchsvoll, da sehr steil und grob geschottert.


Selbst in dieser „lebensfeindlichen“ Umgebung erfreuen uns die Blüten.

Wir kommen zurück zur Gedenkstätte und lassen sie abermals seitlich liegen.

Uns zieht es mehr hinaus in die Tiefebene.

Dort machen wir Pause und genießen das Panorama.

Eine große breite Piste führt uns danach nach unten.


Und wieder werden wir von zwei Hunden gejagt, doch die geben glücklicherweise gleich auf …

Wir kommen an einer weiteren Grabstätte vorbei und stoppen.

Sie steht hier mitten im Nirgendwo.

Das kleine Gebäude ist voller Wachs.

Wir wundern uns über die ganzen Federn in der Wiese.

Und als wir den geopferten Hahn in der Wiese liegen sehen, verstehen schlußendlich auch wir. 🙁

Bedrückt fahren wir weiter.

Auch auf dieser Piste fahren viele LKW. Sie sind mit Schieferplatten beladen.

Auf der trockenen Piste stauben sie gewaltig, aber zum Glück lassen sie uns immer überholen, sonst hätten wir jetzt eine Staublunge! 😉


Immer wieder steigen Männer auf die LKW auf und setzen sich auf die Schieferplatten.




Und wieder empfängt uns ein türkis leuchtender Fluß im Tal.

Und der Asphalt …

Irgendwie will ich gar nicht mehr auf Straßen unterwegs sein. Die Schönheit des Landes hat sich bis jetzt nur abseits vom Asphalt so richtig gezeigt!

Wir genießen zumindestens die Schräglagen! 😎

Die Straße führt uns nach Berat.

An der Kirche und der Moschee fahren wir vorbei.

Denn wir wollen gleich in die alte Festung am Berg.

Steil geht es auf dem alten Kopfsteinpflaster nach oben.


Wir fahren bis ganz hinein.

Parken vor dem inneren Tor und gehen in der brütend heißen Sonne spazieren.

Im Vorbeigehen werfe ich wieder einmal einen Blick auf meinen Hinterreifen und dessen Zustand macht mir langsam echte Sorgen.

Aber jetzt genießen wir einmal Berat.

Die Frauen verkaufen selbst bestickte Decken.

Doch wir sind mehr an der alten Festung.

Und den romantischen schmalen Gassen interessiert.


Der Blick hinunter nach Berat.


Hallo!

Wir entdecken viele alte Türen.

Und verstecken uns im Schatten vor der Sonne! Heute ist es fast unerträglich heiß.


Ich entdecke das alte Gebäude und muß natürlich hinein.

Der Ausblick ist schön.

Und dahinter befindet sich etwas tiefer diese versteckte Kirche.


Katze zu verkaufen … 😀

Uns wird mittlerweile schon sehr heiß und so nett die Festung auch ist, es zieht uns nach unten.

Wir haben Lust auf Kaffee und müssen uns auch noch ein Quartier suchen. Und das sollte sich ja kombinieren lassen … 😉

Zurück bei unserer KTM kommen uns Barbara und Christian entgegen. Welch Zufall.

Sie waren im Süden, allerdings nur über Autobahn und Asphalt! 😯

Da habe ich Barbara scheinbar zu früh gelobt, als ich dachte, daß auch sie von Kukës nach Burrel offroad gefahren sind …

Die meisten Leute reden wirklich immer nur groß! 😉

Nach ein wenig Smalltalk fahren wir zurück in die Stadt.


Bewundern die Häuser am Hang.

Und setzen uns in das Café am Hauptplatz.

Während wir unseren Macchiato trinken, suchen wir uns über Bookings ein nettes Quartier.

Und zwar ein richtig Nettes! 😉

Ein wenig Luxus darf heute sein.

Wir genießen eine heiße Dusche.

Waschen unsere Wäsche, schreiben, faulenzen, entspannen und beginnen die nächsten Tage zu planen.

Die Zeit vergeht wie im Flug und wir bekommen Hunger.

Zwei Gassen weiter soll es ein gutes Lokal geben.

Ich bin „wie immer“ zu faul zum Gehen und fahre mit der KTM.

Zum Glück, denn aus den zwei Gassen werden schlußendlich 11 Kilometer! 😯

Die gesuchte Straße ist nämlich nicht in Berat, sondern in Mbreshtan, an einem kleinen See.


Wir sind mitten am Land.

Und stehen vor einem Einfamilienhaus.

Das Restaurant ist eigentlich nicht als solches zu erkennen, nur aufgrund eines Fotos habe ich das Gebäude wiedererkannt.

Vassily, der Hausherr, begrüßt uns aufs Herzlichste, ist jedoch etwas verunsichert. Mir schwant Schlimmes, denn wir sind die einzigen Gäste und das relativ spät. Haben Sie überhaupt etwas in der Küche für uns? Aber einen Salat werden sie schon haben und so setzen wir uns auf die Veranda.

Vassily versucht uns nach einem lauteren Zwiegespräch mit seiner Frau in der Küche zu erklären, was es Alles gibt. Griechischen Salat, Yoghurt, weißen Käse, Hühnchen und Katoffeln. Ich bestelle einfach Alles in dieser Reihenfolge. 😀

Er wirkt ungläubig, freut sich aber dann.

Wir bekommen unser Essen und Alles ist phantastisch.




Unsere zwei Birra Tirana dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Nach dem Essen unterhalten wir uns lange mit Vassily und Elonora. Sie sprechen nur Albanisch und er ein wenig Griechisch, da er dort lange Zeit gearbeitet hat und wir Keines von Beidem.

Doch mit Händen und Füssen und einem Onlinewörterbuch geht Vieles und so verschwinden die Stunden … 😀

Um 23 Uhr schaue ich das erste Mal auf die Uhr und wir verabschieden uns … 😉

Theoretisch kommen wir in 4 Tagen wieder und da wir jetzt die Telefonnummer von Vassily haben, wissen wir, was wir wie vorbestellen müssen … 😉

Zurück im Quartier genießen wir noch die Abendstimmung am Balkon.

Die heutige Strecke:

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