Wir starten den Tag schon fast klassisch mit zwei Macchiatos in der Bar.
Und beobachten die Polizisten auf der anderen Straßenseite.
Das Mädel versucht streng zu wirken, während die beiden Polizisten um Ihre Aufmerksamkeit „balzen“! Ein Bild für Götter … 😉
Anschließend frühstücken wir gemütlich im Hof von unserem Hotel.
Wir bekommen sogar einen „albanischen Cappuccino“! 😉
Die jugendlichen Teilnehmer von der Albanien Rundfahrt, es dürften die Nachwuchsmannschaften sein, machen sich inzwischen fertig.
Dann radeln sie los, denn sie fahren heute noch bis Durrës.
Wir wollen nach Shkoder und damit heißt es auch für uns Abschied nehmen.
Die Näherinnen verkaufen Ihre Kleidungsstücke.
Während die Männer … 😆
Wir verlassen Burrel in nördlicher Richtung.
Viel Zeit habe ich über den Karten verbracht, um einen Weg nach Norden, nach Rrëhsen zu finden, denn dort beginnt auf der SH30 unsere heutige Offroadstrecke.
Und wieder sind die Albaner fleißig bei der Feldarbeit.
Prompt finden wir unseren Einstieg.
Freuen uns über den schmalen Trail.
Und enden prompt im Vorgarten einer Familie.
Wir „dürfen“ wenden und entdecken erst jetzt den Fluß unter uns.
Unser zweiter Versuch führt uns über eine nagelneue zweispurige Asphaltstraße nach Rrëhsen.
Diese Straße existiert weder auf der Garmin, der OSM, noch der Freytag&Berndt-Karte. 😯
Aber so gewinnen wir wertvolle Zeit!
Mit der Beschilderung sind wir uns nur nicht so ganz sicher!
Wir sind fest der Meinung, daß in dem roten Kreis einmal 100 stand … 😉
Wir folgen dem Fluß.
Die Brücke hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen.
Schräglage – mittlerweile fast ein befremdendes Gefühl!
In Rrëhsen beginnt die SH30 die parallel zur neu gebauten Autobahn in die Berge führt.
Hier ist es schöner und auch etwas kühler, denn wir sterben in der Hitze!
Es ist unerträglich heiß und selbst auf 800 Meter nicht wirklich kühler. Vielleicht sollte man diese Bunker klimatisieren und als Raststätten verwenden … 😆
Langsam klettern wir höher.
😎
Da hatten die Straßenbauer ein Herz für Motorradfahrer!
Auch der Einstieg in die Offroadstrecke ist schnell gefunden.
Und wieder sind es die Kontraste, die dieses Land so zeichnen.
Die Piste empfängt uns dafür gleich einmal mit tieferen Auswaschungen und jeder Menge losem Schotter.
Wir folgen dem Fluß in die Schlucht.
Und quälen uns langsam nach oben, denn beide Reifenspuren sind extrem schlecht zu fahren.
Und wieder einsame Häuser mitten im Nirgendwo.
Aber dafür mit Beschilderung!
Die brauchbarste Spur führt teilweise so nah am Felsen vorbei, daß ich Sorge habe, mit den Koffern hängen zu bleiben.
Laut Karte handelt es sich bei dem Gebäude um ein ehemaliges Gefängnis.
Im Vorbeifahren denke ich mir nur, daß „Einen hier Keiner schreien hört“ … 🙁
Kurve um Kehre kämpfen wir uns nach oben.
Die KTM schlingert und das Hinterrad dreht ständig durch.
Und dann versetzt es uns noch ständig.
Umso mehr genießen wir die kurzen Erholungsphasen dazwischen.
Auch hier sind die Gebäude bereits verlassen.
Zum Genießen der Landschaft komme ich heute nicht, da die Piste meine volle Aufmerksamkeit einfordert.
Ein paar „Seitenblicke“ gönne ich mir trotzdem! 😉
😯
Nach dem großen Basaltabbaugebiet wird die Piste besser.
Ich bin echt dankbar über unser GPS und die GPS-Tracks, denn bei den ganzen Abzweigungen hätte ich mich heute schon mehrfach verfahren.
Wir tauchen in einen kleinen Wald ein.
Und erhaschen nur mehr zwischen den Bäumen einen Ausblick auf die Berge.
Hier hat der Regen starke Schäden auf der Piste verursacht.
Wir erreichen eine Hochebene.
Und auch hier fließt wieder köstliches Quellwasser aus dem Berg.
Ich höre auf mein Gefühl und folge einer Piste nach rechts.
Wir klettern noch höher.
Finden noch mehr Quellwasser.
Und auch Schlamm! 😆
Überqueren eine Wiese.
Tauchen nochmals in den Wald ein …
… um schlußendlich ein Hochplateau mit einer traumhaften Aussicht zu erreichen.
Wir setzen uns unter einem großen Baum, der uns Schatten spendet und machen Pause.
Die Landschaft ist traumhaft!
Ich will nicht weg von hier! Zu sehr liebe ich Albanien inzwischen.
Doch leider ist das heute unsere letzte Etappe! Ich könnte heulen … 🙁
Wir entspannen im Schatten. Zum Glück weht ein kräftiger Wind, der uns kühlt und entspannt.
Die Uhr mahnt jedoch zum Aufbruch.
Die weitere Strecke wird sehr anspruchsvoll!
Wir kommen an einem Schild vorbei, das irgendetwas mit Industrie, Verbot und 12-15Uhr sagt. Es ist 14Uhr und wir fahren weiter, was sollen wir auch sonst machen …
Loses Geröll und tiefe Auswaschungen, wie ich sie eigentlich nur aus Asien kenne, machen uns das Leben schwer.
An einer Steilauffahrt versuche ich auf einem kleinen Steg zu balancieren …
… komme dabei jedoch einem gefällten Baum zu nahe, der sich in unserem Koffer fängt und ins Hinterrad abgelenkt wird.
Er sperrt mir das Rad und quetscht Sonja den Fuß ein!
Es dauert ganz schön lange, bis ich Sonja und anschließend die KTM in der Steilauffahrt von dem Speer befreien kann.
Sonja hat starke Schmerzen im Knöchel, aber es dürfte nichts gebrochen sein. Der Koffer ist stark verbogen, das Hinterrad aber glücklicherweise unbeschädigt.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter.
Es ist unerträglich heiß heute.
Die Ausblicke entschädigen jedoch für die Strapazen.
Und vor Allem die Erdbeeren am Pistenrand.
😛
Die Wahl der Fahrspur will heute gut überlegt sein.
Glücklicherweise gibt es immer wieder Erholungsphasen.
Und wieder köstliches Quellwasser.
Mit dem wir unseren Trinkrucksack füllen.
Ein Wasserfall.
Lädt zur nächsten kurzen Pause ein.
Und immer wieder die Kreuze am Pistenrand. 🙁
Und auch heute ist die Strecke traumhaft schön.
Wenn auch immer wieder sehr anspruchsvoll zu fahren.
Noch ein kleiner Wasserfall.
Und noch einer … 😉
Wir erreichen eine kleine Passhöhe.
Doch auch bergab wird es nicht besser. Ich weiß teilweise nicht wo ich fahren soll!
Ich kämpfe mich dahin und bin abermals über jede Trainingseinheit aus Asien dankbar.
Die Piste ist irre steil und Sonja zieht es vor, ein paar Meter zu Fuß zu gehen.
Langsam werde ich müde und wäre froh, wenn die Schwierigkeit nachlassen würde.
Jetzt wundert es mich auch nicht mehr, daß ich diese Strecke auf KEINER Karte gefunden habe …
Noch immer geht es steil nach unten.
Wie immer erzählen Fotos nur die „halbe Story“! 😉
Na wenigstens können wir nicht verdursten. 😆
Und noch immer geht es konstant nach unten.
Eine letzte grobe Steilabfahrt …
… dann queren wir auf einer kleinen Brücke den Fluß und fahren auf einer breiten und gut ausgebauten Piste dahin.
Träume gehen doch in Erfüllung! 😉
Jetzt komme auch ich wieder zum „Schauen“!
Erste Zeichen von Zivilisation tauchen wieder auf.
Im Rallytempo fliegen wir dahin.
😎
Und plötzlich ist sie vor uns, die SH5!
Eine geile Bergstraße, die uns nach Shkoder führt.
Wir geben der KTM so richtig die Sporen! 😉
Doch das bin sowohl ich, als auch die KTM nicht mehr gewöhnt, denn bei Drehzahlen über 7.000 vibriert sie Anfangs recht heftig! 😯
Doch nach ein paar Kilometern sind wir wieder ein gutes Team … 😉
Irre, oder?!?
Und wir glühen immer noch dahin!
Yeah!!! Give me FIVE!!! 😎
Und abermals werden unsere Schatten länger.
Doch rechtzeitig vor der Abenddämmerung erreichen wir Shkoder.
Folgen der Uferstraße.
Unter der Festung.
Und quartieren uns wieder in Shirokë ein.
So ein schmutziges Motorrad darf natürlich nicht neben einem so sauberen Auto stehen, drum wird unsere KTM gleich mitgewaschen! 😆
Wir beziehen unser Zimmer und fahren noch schnell Kaffee trinken.
Happy Sonja!
Zum Abendessen landen wir wieder in „unserem“ Lokal auf der Terrasse.
Zum Wohl!
Wir schlemmen mit Dorade und Lavrak. Fast wie in Tel Aviv, wo für mich diese Reise ja begann.
Und Bukë Misri darf natürlich auch nicht fehlen.
Die Sonne verschwindet hinter den Bergen.
5 Peroni werden es heute! 😀
Und da sich der Wirt so über uns freut, bekommen wir von ihm als Dankeschön 2 weitere geschenkt … 😀
Prost, auf die geniale Reise!!!!!