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Burrel – Pogradec

Auch heute Morgen zeigt sich der Himmel noch bewölkt, als wir wieder das Licht der Welt erblicken.

Doch zum Glück finden wir ein nettes Café, setzen uns zwischen die albanischen Männer …

… und trinken zwei phantastische Espressi macchiato. Die wecken unsere Lebensgeister und entschädigen für den gestrigen Abend.

Frühstück gibt es anschließend auf unserer Terrasse.

Wir packen und verlassen Burrel.

Jetzt scheint auch die Sonne und wir freuen uns auf die heutige Strecke.

Es geht nach Süden, wir wissen noch nicht genau wohin, vielleicht nach Elbasan oder nach Librazhd, oder wenn wir wirlich flott sind, sogar bis zum Ohridsee.

Aber genau das ist es ja, was ich so sehr am Reisen liebe. Die Freiheit haben, das Abenteuer passieren zu lassen …

Den Fluß vor den Toren Burrels haben wir gestern gar nicht bemerkt.

Auf einer guten Asphaltstraße geht es durch das Tal.

Immer wieder kreuzen wir den Fluß und genießen seine Gesellschaft.


😉

Nach einem Tankstopp verlassen wir die Ebene und fahren auf einer kleinen einspurigen Asphaltstraße in die Berge.

Und schon kurz nach dem Ort Klos beginnt unsere heutige Offroadstrecke.

Mit tollen Ausblicken …

… geht es anfänglich auf einer frisch renovierten Piste …

… flott dahin.

Über die Steine haben wir noch gelächelt!

Doch kurz danach treffen wir wieder auf eine Römerstraße.

Wir holpern dahin und irgendwie tut mir die KTM langsam wirklich leid.

Egal wie schnell oder langsam ich fahre, habe ich das Gefühl, die Adventure durch die Erschütterungen in alle Einzelteile zu zerlegen. Von unseren Knochen gar nicht zu reden. 😯


Die Szenerie macht süchtig und so fällt es uns nicht schwer, die Rüttelei in Kauf zu nehmen.


Diese unberührte weite Landschaft!



Einfach Traumhaft!


In einem kleinen Ort werden wir mit roten Rosen empfangen.

Das Leben hier am Land ist extrem einfach und die Leute sind von den Strapazen gezeichnet.

So wie der alte LKW. Dieser Mercedes hat nicht einmal mehr in Albanien eine Daseinsberechtigung auf den Pisten. Er dient nur mehr der Dekoration. 😉

Wir tauchen in den Wald ein und finden noch Reste vom gestrigen Regen!


😀

Holprig klettern wir immer höher.


Schon bald erreichen wir 1.500 Meter.

Durchgerüttelt werden wir immer noch!

Wir genießen die kurze Erholungsphase.


Denn schon ein paar Kurven weiter …


… geht es so richtig weiter! 😯


Kurz freuen wir uns über die Abwechslung in Form eines Hohlwegs durch den Wald.

Doch der ist schmal und rutschig …

… und voller Steine und Auswaschungen.

Die großen Lacken versuchen wir seitlich zu umfahren, doch da schlagen uns ständig die Äste ins Gesicht.

Irgendwie ist hier der Wurm drinnen! 😉


Nasse Füße oder hölzerne Streicheleinheiten? Wir entscheiden uns für den seitlichen Weg mit den schon bekannten Konsequenzen. 😀

Überall in Albanien fließt köstliches Quellwasser aus den Bergen und Wäldern.

Wie als gäbe es einen gewaltigen Wasserrohrbruch! 😀

Ein wenig wird unsere Leidensfähigkeit heute auf die Probe gestellt.


Wir erreichen eine traumhafte Blumenwiese und machen Pause.


Traumhafte Blüten erfreuen unsere Augen.

Und ich habe das Gefühl, daß sich auch die Adventure über eine kurze Auszeit freut.


Doch das Abenteuer ruft und wir fahren weiter.

Sollen mir die dunklen Wolken Sorgen machen?


Gut, daß wir die Wasserdurchfahrten gestern schon trainiert haben. 😎


Wer hier wohl wohnt?

Irre holprig geht es dahin.

Für die Blütenpracht habe ich leider wenig Zeit.

Denn die Piste verlangt sehr viel meiner Aufmerksamkeit.

Wir erreichen den Paß.

Und nach dem klassischen Foto.

Starte ich zur Umrundung! 😎

Die Landschaft hier heroben ist wieder ganz anders.



Und glücklicherweise endet hier die Römerstraße. Wir sind wieder auf Schotter unterwegs. Ich gebe der KTM die Sporen und laß sie über den Schotter fliegen.



Ich muß mich wirklich zwingen, auf die Piste zu schauen …

… zu sehr genieße ich den Anblick der Berge.





Wir erreichen unsere Abzweigung.

Und beginnen mit dem langen Abstieg.

Zur Abwechslung wird es schlammig. 😉




Um uns dann gleich wieder ordentlich durchzurütteln.

Und schon rutschen wir wieder dahin …

Und der Himmel trübt sich auch immer mehr ein.

Eigenartig die Pferde angebunden auf der Wiese zu sehen.

Welch Freude, noch mehr loser Schotter.

Diese Blumenwiesen sind ein Traum.

Abwechslungsreicher könnte diese Strecke wirklich nicht sein. 😛




Gegenverkehr




Ich kenne solche Blumenteppiche nur mehr aus meiner Kindheit!

Hätten wir ein Zelt mit, wäre hier und jetzt der Moment für mich, es aufzustellen und einfach zu genießen.

Aber so „dürfen“ wir weiter.



Die Strecke wird jetzt so richtig feucht und schlammig.

Abermals versuchen wir uns am Rand durchzuschummeln.

Die Äste schlagen mir wieder ins Gesicht. Entweder so, oder in der Mitte im Schlamm versinken – Pest oder Cholera … 😉

Nur für einen Sekundenbruchteil bekomme ich zwischen den Ästen einen Blick auf die folgende Strecke und die umgebende Szenerie!


Und wieder die Entscheidung für die „Holzmassage“ … 😉


Den Ast hat sogar Sonja abbekommen.

Ein wenig Böschungspflege würde uns das Leben hier wesentlich erleichtern! 😀


Wir erreichen einen idyllischen See.



Und machen Pause.

Langsam verspüren wir den ersten Hunger und da bietet sich dieser Platz doch an!

Kaum sitzen wir, beginnt es schon wieder zu regnen und wir fahren weiter.

Laufen jedoch sehr bald auf diesen Bus auf, der uns partout nicht vorbei lassen wollte.

Dafür zeigt sich jetzt die Sonne wieder.

70 Kilometer trennen uns noch von Librazhd.


Ich werde müde, bin heute den ganzen Tag schon nicht so sehr in Form. Gestern war einfach zu anstrengend.

Wir gehen es jetzt ein wenig langsamer an.

Schließlich möchte ich nicht nur durch diese traumhafte Landschaft hindurchjagen, sondern sie auch in vollen Zügen genießen!


Und das hat sie sich auch voll verdient!



😛

Kurz vor Librazhd erreichen wir ein schmales Asphaltband.



Das uns in schlechtem Zustand in vielen Kurven ins Tal bringt.

Librazhd ist nicht wirklich einladend!

Wir beratschlagen und die Aussicht auf frisch gegrillte Ohridseeforellen lassen uns die 50 Offroadkilometer bis nach Pogradec doch noch in Angriff nehmen.

Die Straße nach Prrenjas, dem Einstieg zum Schotter ist voll ausgebaut und wir kommen flott voran. Eigentlich etwas zu flott, denn der Polizist am Straßenrand hält uns zwar nicht auf, deutet mir seiner Keller aber, daß ich langsamer fahren soll. Da hat er ja auch Recht, 60 km/h sind erlaubt und meine Tachoanzeige war im dreistelligen Bereich … 😉

Und wie immer wachen überall die Pilzbunker.

Die Großstadt Prrenjas hatte ich mir auch anders vorgestellt. 😯

Albanien ist eine ganz „andere“ Welt!

Ein kleines Stück folgen wir noch dem Asphalt.

Bevor wir hier den Einstieg in den Schotter finden.

Gräber stehen an der Einfahrt.

Wir fliegen über die breite Schotterstraße und kommen gut voran. Ich beginne schon mich auf eine gegrillte Forelle und ein großes Bier zu freuen … 😛

Wir kommen an vielen Feldern vorbei.


Ein Bild, das wir eigentlich nur aus Asien kennen.

Die Piste ist noch immer in einem guten Zustand und wir klettern langsam nach oben.

Ein Fluß begleitet uns hinein in das Tal.


Etwas abseits der Piste entdecke ich diese alte Brücke und die möchte ich mir nicht entgehen lassen.

Ein schmaler Trail bringt uns dorthin.

Überqueren können wir sie leider nicht, also machen wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserer Piste.


Noch immer haben wir einen schönen Blick auf den Fluß!

Und es geht stetig nach oben.


Moderne Arbeitsverteilung. Der Esel schleppt, während der Besitzer mit seinen beiden Telefonen beschäftigt ist! 😉

Bei dem ganzen Schlamm wähne ich mich langsam wirklich in Asien!

Nur die Landschaft ohne Bananenpflanzen bestätigt mir, daß ich noch in Europa bin …

Wir durchfahren eine große Baustelle.

Und danach wird die Piste schmäler …


… und ist in einem schlechteren Zustand.

Stetig …

… und teils steil geht es nach oben.

Die alte Römerstraße kommt hier wieder zum Vorschein und erschwert uns die Fahrt in einer schon bekannten Weise.

Hütten am Wegesrand.



Und noch immer geht es nach oben.


Abgesehen von der Rumpelei ist auch diese Strecke traumhaft schön.

😀

Doch besagte Rumpelei nimmt auch hier kein Ende.


Und wenn nur für kurze Erholungsetappen … 😀

😛


Und auf einmal weichen die Steine dem Lehm, den wir schon aus Asien kennen.


Feinstes Lehmpulver, ähnlich wie Fesch-Fesch …

… feuchte und damit schmierige Stellen …




… und die Fahrspuren der LKW, die sie bei dem Versuch auf dem feuchten Boden noch vorwärts zu kommen, gefräst haben.

Alles wie in Asien!

Genau das gleiche Bild, genau die gleiche Scheissssseeeeeee … 😯

Nur diesmal mit einem größeren und schwereren Motorrad, dafür aber mit wesentlich besseren Reifen! 😎


Als ich mir denke, daß ich langsam nicht mehr kann, erreichen wir einen kleinen Ort.

Und kurzfristig erholen wir uns auf einer kleinen Ortsdurchfahrt mit brauchbarem Belag.


Lustigerweise ist der Ort viel ansprechender als Librazhd und Prrenjas.




Und unmittelbar hinter dem Ort beginnt wieder der Schlamm.

Im Schritttempo kommen wir weiter und ich verfluche mich, zweimal hintereinander den selben Fehler begangen zu haben und zwei Routen an einem Tag zu fahren … 🙄


Albanische Mülldeponie.

😎




Wir erreichen einen Geisterort.

Er wurde scheinbar vor einiger Zeit aufgegeben.

Und ist jetzt dem Verfall preisgegeben.

Ein Stück weiter kommen wir an dieser Kirche vorbei.

Hier wird fleißig am Friedhof gearbeitet und Alles gepflegt.

Nicht der schlechteste Platz für die ewige Ruhe!

Die Piste wird breiter und ist jetzt in einem besseren Zustand.

Und alle Albaner sind fleißig bei der Feldarbeit.

Während wir die Sonnenstrahlen genießen.

Das Leben hier ist ein paar Generationen zurück. Beschwerlicher und anstrengender als wir es mittlerweile gewohnt sind.



Am Hang vis-à-vis folgen die Ziegen ihrem Hirten.


Nur das allgegenwärtige Smartphone erinnert uns hier daran, daß wir wirklich das Jahr 2016 schreiben.

Wir erreichen eine Baustelle und reihen uns in die Kolonne ein.

Wir sitzen auf einer verhältnismäßig neuen KTM Adventure, während alle anderen „Verkehrsteilnehmer“ auf Eselskarren vor uns auf die Passage warten.

Viele Gedanken gehen durch meinen Kopf. Ich würde gerne mit den Leuten reden, wissen was sie bewegt, was sie denken, wie sie fühlen und wie sie ihr Leben sehen, das so komplett anders ist, als „unser“ Leben, gerade einmal 800 Kilometer entfernt.

Doch die Verständigung beschränkt sich auf Gestik und Mimik, wir können leider kein Albanisch, und Englisch oder Deutsch spricht hier im Hinterland niemand.

Beeindruckend ist die enorme Güte und Gastfreundschaft, wohin wir auch kommen. Ich wurde noch nirgends auf der Welt so warm und herzlich begrüßt und aufgenommen wie hier in Albanien, obwohl, oder gerade weil die Leute absolut Nichts besitzen.

Auch er auf seinem Eselskarren. Kein Wort wird von uns gewechselt, mit Händen und Füßen verstehen wir uns trotzdem. Auch er fragt, ob er uns behilflich sein kann – dabei müßte es doch genau anders herum sein. Ein sehr berührender Moment. Auch als wir ihn fragen, ob wir ihn fotografieren dürfen. Er richtet sich sein altes Sakko und streicht sich mit den Fingern durch die Haare. Es ehrt ihn, daß wir von ihm ein Foto machen möchten. Ich bin den Tränen nahe.

Und noch immer laufen die Ziegen ihrem Hirten hinterher. 😀

Der Bagger gibt die Piste frei und wir setzen unsere Fahrt fort.

Hier findet der Vollausbau der Piste statt und plötzlich fliegen wir mit über 70 km/h über den Schotter.

Hallo!



Wir machen jetzt ordentlich Meter gut!

Und plötzlich taucht er zwischen den Bergen auf, der Ohridsee!

Die neue Piste biegt nach links ab, doch das ist noch nicht auf meinem GPS, also folgen wir unserem GPS-Track.

Das dürfte zwar ein kleiner Umweg sein, dafür wissen wir aber, wo wir heraus kommen.

Doch dieser Gedankengang wird uns fast zum Verhängnis!

Asien lässt grüßen …

Diese Piste ist nicht gepflegt, steil und extrem schlammig.



Noch dazu haben die LKW tiefe Spuren in den Schlamm gegraben.

Je tiefer wir kommen, desto trockener und besser wird die Piste.

Interessante Hausbauten.

Asphaltreste tauchen auf. Mit unserer „langjährigen Asienerfahrung“ versuchen wir uns aber noch nicht darüber zu freuen …

… und genau so ist es auch, denn sie verschwinden genau so schnell wieder, wie sie gekommen sind!

Einfachste Häuser.

Ein Ausläufer des Ohridsees begleitet uns bereits.

Unsere schlammige Piste spuckt uns auf die Bundesstraße aus.

Ein kleiner Kurvenspaß zum Abschluß!

Und wieder einmal ziehen wir lange Schatten!

Doch wir erreichen wohlbehalten, wenn auch sehr müde, Pogradec am Ohridsee.


Finden ein super nettes Appartement … 




… mit Blick auf den Ohrid See …

… und fahren super leckere Pizza essen.

Doch zuvor fordert meine brave KTM ein paar Streicheleinheiten ein.

Mir ist heute unterwegs die Sicherung für die Zusatzverbraucher durchgebrannt, wodurch weder die Griffheizung noch die Alarmanlage mehr funktioniert hat.

Nachdem ich die Lampenmaske abmontiert habe, ist der Fehler schnell gefunden. Ein Stecker hat sich gelöst und einen Kurzschluß verursacht! Bei den Vibrationen auf den Römerstraßen habe ich dafür aber vollstes Verständnis.

Aber dann!

Nur mit der extrem umfangreichen Speisekarte haben wir nicht gerechnet. 😉

Die ersehnte Ohridseeforelle.

Eine Schinken/Käse-Pizza für mich.

Und eine mit Spinat für Sonja. 😛

Da es in dem Lokal nur alkoholfreies Bier gibt, und das kam nach dem heutigen Tag definitiv nicht in Frage, haben wir am Heimweg noch eine Mission zu erfüllen:

Bier kaufen und gemütlich am Balkon zu trinken! 😛

Die heutige Strecke:

215 Kilometer, davon das Meiste im Dirt und Höhenmeter haben wir auch ordentlich gemacht … 😉

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