Zwei Tage Urlaub.
Zugegeben, nicht ganz freiwillig, aber zwei Tage Pause von der Reise.
Beschweren dürfen wir uns trotzdem nicht, so hold wie uns das Wetter bis jetzt war. Da sollen die zwei Tage Regen jetzt auch nicht ins Gewicht fallen.
Und um ehrlich zu sein, so schlimm war es am ersten Tag eh nicht. 😉
Nach einem leckeren Frühstück auf unserem Balkon.
Und einem genialen Macchiato in der Bar Dimitri haben wir beschlossen auf den Felsen hinter unserer Bucht ganz an die Klippe zu klettern.
Ein kleiner Ziegenpfad führt uns nach oben.
Die Sträucher haben ganz schöne Stacheln auf den Blättern. Und auch der Heuschreck sieht irgendwie furchteinflösend aus. 😯
Doch die Aussicht ist genial.
Wir wollen bis ganz nach vorne und müssen klettern.
Noch ein Blick zurück.
Und erreichen schon bald die Klippe ganz vorne am Meer.
Wir schauen den Wellen zu, wie sie sich an den Steinen brechen.
Natürlich gibt es auch hier drei Pilzbunker.
Wir klettern auf ihnen herum.
Und in sie hinein.
Sie sind ganz schön groß und wirklich massiv, soll heißen dick gebaut.
Alleine der Eingangsbereich besteht aus fast 75cm dickem Beton.
Es gibt ein kleines tricherförmiges Loch zum Schießen und beobachten und genau dahinter auf der Innenseite eine metallerne Halterung für das Gewehr.
Wir setzen uns auf den mittleren Bunker und lauschen dem Meer. Ich lege mich auf Sonjas Schoß und schlafe ein.
Es ist einfach traumhaft schön hier.
Langsam wird uns kalt und wir klettern zurück.
An einer steilen Stelle rutschen mir die Füße weg und ich stürze. 😯
Zum Glück ist Nichts passiert.
Den restlichen Tag verbringen wir im Bett.
Am Nachmittag gönnen wir uns noch einen Macchiato bei Dimitri.
Zum Abendessen gibt es selbst gemachtes Fergese für Sonja.
Und zwei Pizzen für mich.
Eine „Capricciosa“
Und eine „Pizza Dimitri“ mit Gorganzola und scharfer Salami.
ohne Worte … 😛
In der Nacht erreicht uns dann wirklich die angekündigte Schlechtwetterfront, die wir hier aussitzen wollten.
Es geht ein Gewitter nach dem anderen nieder.
Der Strom fällt aus.
Der Regen ist so stark, daß es ihn sogar unter der Eingangstüre hereindrückt. Die halbe Küche steht unter Wasser.
Wir versuchen noch etwas Schlaf zu finden, doch draußen ist es so laut, daß selbst schlafen schwer fällt.
Auch in der Früh ist noch keine Besserung in Sicht.
Ich habe schon lange nicht mehr solche Regenmassen erlebt und möchte gar nicht wissen, was sich jetzt in den Bergen abspielt.
Wir überlegen, wie wir überhaupt Kaffee trinken gehen sollen. Doch glücklicherweise läßt der Regen ein wenig nach.
Das trockene Flußbett neben unserem Quartier hat sich in einen reißenden Fluß verwandelt.
Unglaublich, das war gestern staubtrocken!
Das Wasser reißt alles mit sich.
Auch die meisten Liegen, Auflagen und großen Matratzen, die gestern für „unseren“ Strandabschnitt geliefert wurden!
Alles wurde hinaus ins Meer gespült. 😯
Die armen Albaner. So viel Mühe haben sie sich mit den Schirmen und Allem gemacht und nach einem Gewitter ist Alles dahin … 🙁
Langsam wird der Regen etwas schwächer.
Mutig und „unstoppable“ wie wir sind 😉 – bewaffnen wir uns mit Badehose, Regenjacke und Plastiksackerl am Kopf (Sonja mit Regenhose und Kaputzenjacke) und machen uns auf zu Dimitri für einen Macchiato.
Der Supermarkt vis-à-vis hat leider noch kein Brot geliefert bekommen. Wir müssen also warten.
Wir gönnen uns zur Überbrückung einen weiteren Macchiato. Der schmeckt einfach lecker!
Wir beobachten die Wellen, wie sie am Strand vor dem Lokal brechen.
Unglaublich, wenn wir an die Wellen der letzten Tage denken.
Selbst die Schwalben suchen Schutz im Lokal!
Und verkriechen sich im Nest.
Der Besitzer vom Supermarkt hat Mitleid mit uns und fährt mich seinem alten Mercedes, nachdem er die Batterie wieder eingebaut hat, Brot holen.
Wir gehen hinunter zum Strand.
Erst jetzt sehen wir das ganze Ausmaß der Verwüstung.
Unsere KTM schlummert inzwischen unter dem Feigenbaum.
So stolz waren wir auf den ganzen hart erarbeiteten Schlamm und jetzt funkelt sie uns blitz blank sauber entgegen.
Ein klarer Auftrag für die nächsten Tage! 😉
Wir frühstücken auf dem Balkon.
Dann Müßiggang.
Gegen Mittag reißt die Wolkendecke auf und es kommt stellenweise die Sonne raus.
Und plötzlich geht alles Schlag auf Schlag.
Von Minute zu Minute wird der Himmel heller und auf einmal sitzen wir unter strahlend blauem Himmel.
Am späteren Nachmittag fahren wir nach Himarë in „unser“ Strandcafé.
Die Musik in dem Lokal ist echt lässig! Es ist „Hot FM 104,6“ – ein griechischer Sender.
Wir schlendern ein wenig durch die Stadt und spazieren über den Sandstrand von Himarë.
Zurück im Quartier wiederholen wir unser Abendessen von gestern.
Kurz hatten wir Strom, dann ist er wieder weg.
Wir bekommen wenigstens eine Kerze vom Vermieter – schwacher Trost für kein Warmwasser und kein Licht …
Aber er kann ja Nichts dafür, und würde sich selbst bessere Bedingungen wünschen!
Gegen Ende vom Abendessen gibt es plötzlich wieder Strom.