Der Wecker läutet heute sehr zeitig, doch die Nacht war lang und erholsam und so starten wir ins Abenteuer.
Also fast, denn ohne Suppe geht gar nichts!
Und so landen wir in einem super leckeren Suppenlokal.
Im Obergeschoß wohnen die Betreiber.
Danach besorgen wir uns noch einen Schlauch, damit ich das überflüssige Öl ablassen kann.
In diesem Store werden wir fündig.
Wieder im Quartier versuche ich das Öl durch kurzes Ansaugen über den Schlauch aus dem Rahmenrohr rinnen zu lassen, doch leider ist es im kalten Zustand zu zähflüssig. Dieses Vorhaben muß ich eindeutig ein wenig verschieben.
Wir verstauen Alles in unseren Packtaschen und während ich die Taschen auf dem Motorrad verzurre, wird am Stand neben mir ein junges Schwein abgestochen. Das Schwein steckt in einem blauen Sack und die Vietnamesen nehmen es für das Prozedere nicht einmal heraus.
Als wir wegfahren, liegt der tote Körper einfach am Gehsteig … 🙁
Wir fahren wieder über die Mopedbrücke, denn das will ich mir als Einstimmung nicht entgehen lassen! 😀
Dann folgen wir der Straße in Richtung Sop Cop.
Schüler beim Morgenprogramm.
Zuckerrohrverkäuferinnen
Nach 16 Kilometern bleiben wir stehen, um das jetzt heisse Öl abzulassen. Gut, daß ich beim Hotel eine leere 0,5 Liter Wasserflasche gefunden habe, die uns nun als Auffangbehälter dient.
Nach der kurzen Unterbrechung geht es weiter. Die 25 Kilometer bis Sop Cop sind asphaltiert und so kommen wir gut voran.
Vietnamesische Propaganda
Angekommen in Sop Cop.
Die Brücke über den Fluß existiert nicht mehr!
Und wir bekommen zum ersten Mal in Vietnam nasse Füße!!!
Ein paar Kilometer hinter Sop Cop finden wir uns im bekannten graubraunen Staub wieder. Es ist eine breite Piste mit sehr vielen Baustellen. Wenn wir noch ein paar Monate warten, ist diese Piste mit feinstem Asphalt überzogen. Für uns Schade! Für die Vietnamesen eine Wohltat!!! 😉
staubig geht es dahin …
Wenn ich da an unsere Holztransporter denke. 😉
Gegenverkehr
Kleinste Orte mitten im Dreck.
Und Reisfelder mit Wasserbüffeln.
Auch die Kuh sucht Schatten.
Die nächste Baustelle.
Mit kleiner Enduroeinlage! 😎
Und noch eine Baustelle.
Glücklicherweise fährt einer der Mopedfahrer mein Tempo und so hänge ich mich an ihn dran und erspare mir kurzzeitig die Navigation durch die zerfurchte Piste.
Und er rettet mich auch vor einer unnötigen Furt, da ich diese Mopedbrücke übersehen hätte.
Da ich als Dritter auffahre, beginnt diese so sehr seitlich zu schaukeln, daß unsere Oszillation immer heftiger wird und wir am Ende fast einen Abflug machen!
Mit viel Glück bleiben wir aber auf den Planken und können die Brücke mit „Würde“ verlassen … 😀
Nur nicht schüchtern sein, einfach unten durch …
Und ich folge brav meinem „Tourguide“.
Bis er mir dann doch zu langsam wird und ich mir wieder meine eigene Spur suche.
Kurze Vollbremsung.
Um dann geschimpft zu werden. 😀
An einer Baustelle baggert ein Bagger. Er baggert und baggert und baggert. Kein Durchkommen! Wir müssen, so wie auch alle anderen Mopeds, warten.
Wir vertrödeln uns die Zeit damit, Fotos mit den vietnamesischen Mädels zu machen, die Burschen/Männer sind leider alle zu schüchtern – eh klar … 😉
Es gibt tatsächlich eigene Hauben für das traditionelle Haarknödel.
Seit sie den Fotoapparat gesehen haben, halten sie einen beachtlichen Respektabstand! 😀
Ententransporter
Endlich macht der Bagger Platz. Wir drängen uns vor und sind die ersten, die die Baustelle passieren. Zumindestens in unsere Richtung, denn die entgegenkommenden Mopeds fahren natürlich zweispurig los! 😯
Typisches vietnamesisches Verkehrsgebahren!
Die nächste Baustelle lässt nicht lange auf sich warten.
Wir erreichen Muong Leo und die 58 Kilometer bis hierher waren eine angenehme Piste. Ein „klassischer“ Dirt Track, aber mit flottem Vorankommen.
Hinter Muong Leo wird es heftiger. Die Piste ist nur mehr einspurig, stark ausgewaschen und zerfurcht. Wir werden langsamer und mir wird wärmer … 😉
Und es geht stetig nach oben.
In 24 Kilometern kommt scheinbar der nächste Ort.
Hier treffen wir nur mehr sehr vereinzelt auf andere Fahrzeuge.
Oder Vietnamesen.
Und es geht immer noch nach oben.
Wir machen eine kurze Pause.
In den Kurven finden sich oft diese Abschneider für Mopeds.
Der unscheinbare Paß.
Und ab jetzt führt die Piste wieder nach unten.
Ein kleiner Wasserfall.
Und der erste Schlamm.
Feuchte Erde ist mein absoluter Favorit in Asien.
Einsamkeit pur.
Böschungspflege
😀
Und noch eine kurze Pause.
Die Piste wird jetzt so richtig ruppig.
Wir erreichen eine Siedlung mitten im Nirgendwo.
Und wie schon aus Laos bekannt, wird die Piste nach dem Ort wieder besser.
So wirklich weit sind wir seit Sop Cop noch nicht gekommen! 😯
😉
Dieser Ort hat wenigstens einen Namen! 😀
Ein interessantes Grundstück! 😉
Dafür wird die Piste nach dem Ort wieder schlechter.
Und mir wieder wärmer … 😉
Es kommt wie immer nur auf die Blickführung an … 😎
20 Kilometer nach dem kleinen Ort, weicht der graubraune Staub plötzlich schwarzem Staub und wir passieren einen kleinen Pass.
Das Panorama ist ein Traum und wir sehen die nagelneue Betonpiste schon am Berghang vis-à-vis.
Einen Kilometer später stehen auch wir schon auf dem Beton! Zumindestens mit dem Vorderrad, denn ich will noch ein Foto machen.
Vorne Beton, hinten „Dirt“!!! 😀
Auf der Betonpiste geht es flott dahin. Wir fahren mit über 80 km/h und machen ordentlich Meter gut.
Und jetzt kann auch ich wieder die Landschaft genießen.
Im Vorbeifahren sehe ich im Augenwinkel noch die Flasche mit Benzin vor dem Geschäft stehen. Und da es die erste Tankstelle seit langer Zeit ist, wenden wir und füllen unseren Tank auf.
Mit vollem Tank geht es weiter.
Die Stadtautobahn wurde schon gebaut!
Nur die Stadt fehlt noch … 😀
Und weil wir trockene Füße behalten wollen, pfeifen auch wir auf die Einbahnregelung! 😉
Aus der Betonpiste ist inzwischen schon eine ordentlich breite Straße geworden.
Mit einer perfekten Absturzsicherung! 😀
Kurz vor Dien Bien Phu beginnt es zu regnen.
Doch kaum habe ich Sonja in ihr Regengewand verpackt …
Scheint auch schon wieder die Sonne. Doch besser so, als Anders! 😉
Bienenstöcke
Die nächste „Stadtautobahn“ und wir aus Spaß an der Sache, so wie alle anderen auch, auf der falschen Straßenseite!
Abschleppdienst
Hier schützt der Helm das traditionelle Haarknödel. 😀
Albinobüffel
Armes Schwein
Baustellen kennen wir ja heute schon.
Und plötzlich sind auch die rücksichtslosen Busfahrer wieder da.
Der Verkehr wird immer dichter.
Wir erreichen Dien Bien Phu.
Die Stadt ist riesig. Ein Lokal und Geschäft reiht sich an das Andere.
Wir suchen uns ein nettes Café.
😎
Und bestellen zwei ca phé!
In Dien Bien Phu fühlen wir uns nicht wohl. Der Ort ist zu groß und zu hektisch nach den verschlafenen Nestern der letzten Zeit.
Hier wollen wir nicht bleiben!
Wir überlegen nach Muong Lay weiterzufahren. Denn dann würden wir einen ganzen Tag gewinnen und könnten vielleicht von Muong Lay direkt bis Sa Pa durchfahren.
Und es sind „nur“ mehr 100 Kilometer bis Muong Lay. Wir trinken unseren ca phé aus und beschließen, daß wir die jetzt auch noch schaffen!
Und so verlassen wir Dien Bien Phu.
Am Anfang ist die Straße eine supergeile Bergstraße und wir glühen dahin. Der offene Endschalldämpfer tut mit seinem dumpfen lauten Bollern sein Übriges, um unseren „Racing-Spirit“ zu fördern.
Die Blütenpracht auf den umliegenden Hügeln ist irre schön.
Endlich einmal Schräglage!!! 😎
Die Landschaft fliegt vorbei.
Was für ein Eingangsportal.
Leider werden unsere Schatten schon länger.
😀
Die Wasserspuren am Boden kündigen ihn schon frühzeitig an.
Den LKW!
Straßenhändler verkaufen frische Ananas.
Und Sonja schlägt natürlich sofort zu. Ich weiß zwar noch nicht, wo ich die Früchte verstauen soll, aber irgendein Platz wird sich schon noch finden lassen.
Die Beiden kennen wir schon … 😉
50 Kilometer vor Muong Lay beginnen viele Baustellen und viele Kinder und Tiere sind auf der Straße. Wir kommen fast nicht mehr weiter. 😯
20 Kilometer vor Muong Lay wird es dunkel.
Gut, daß ich ein getöntes Glas in meiner Brille habe … 😎
Muong Lay taucht vor uns auf.
Wir sind auf der Suche nach einem Hotel von der Flamingo Travel Hotelliste, doch das Hotel ist viel zu weit ausserhalb der Stadt und so fahren wir wieder zurück nach Muong Lay und quartieren uns in der Stadt ein.
Die Schattenseite der Dirt Tracks …
But: NO DIRT – NO FUN!!! 😀
Wir fahren noch schnell auf den Markt, doch dort gibt es nichts Brauchbares zu Essen. Dafür finden wir ein wenig weiter ein Suppenlokal und fragen, ob es noch Suppe gibt. Die gibt es nicht mehr, aber dafür Reis mit Garnelen, Tofu, frittiertem Schweinefleisch, Fischeintopf, etc. und selbstgebrautes Bier!!! Hier sind wir Richtig und wir schlagen uns die Bäuche voll! 😀
Der Fischeintopf.
Reis mit Garnelen und frittiertem Tofu.
Reis mit Tofu und frittiertem Schweinefleisch.
Es ist ein Familienbetrieb. Der Bruder ist 33 und braut das Bier.
Die eine Schwester ist 23 und hat schon ein dreijähriges Kind.
Und von der anderen Schwester erfahren wir nicht viel.
Wir machen Fotos und unterhalten uns mit Ihnen – mit Händen und Füssen – so gut es geht. Dann schicken wir ihnen die Fotos per email und essen und trinken Bier.
Wir bekommen noch Schweinefleisch …
gegrillte Garnelen
und BIER!!!
Auch die anderen Gäste wollen unbedingt Fotos.
Ich genieße inzwischen mein Bier! 😉
Doch dann muß auch ich herhalten …
Der Bruder sitzt bei mir, zeigt mir seine Bilder auf Facebook und greift mir ständig aufs Knie. Jetzt habe auch ich ihn verstanden … 😯
Doch das Essen war großartig und das Bier auch!!!
Morgen kommen wir trotzdem zum Suppe essen, doch jetzt muß ich ins Bett. Ich bin Hundemüde – aber glücklich! 😀
Unsere Honda parkt in der Küche vom Hotel.
Der Besitzer vom Hotel.
aber polizei gibt es da kaum oder? was die alles auf den mopeds transportieren ist schon genial.
Oh doch!!! Polizei gibt es jede Menge, doch sie halten uns glücklicherweise nicht an. Sie schauen meistens nur kurz und winken dann ein lokales Moped heraus. Oft sind wir auch schon vorbei, wenn sie den Kopf heben … 😎
Was die Asiaten Alles auf Ihren Mopeds transportieren überrascht auch mich jedes mal wieder aufs Neue. Und selbst am Ende der jeweiligen Reise, wenn Du Dich an den Anblick gewöhnt hast, siehst Du ein beladenes Moped und denkst Dir: Das gibt es doch nicht!!! 😉