Heute läutet der Wecker sehr zeitig und wir sind Beide wirklich müde.
Und kommen so gar nicht in Schwung.
Also machen wir uns einmal Kaffee. Als Gefäß, da wir keine Tassen am Zimmer haben, nimmt Sonja für mich gleich das Tetrapack von der Milch. Irgendwie lustig, aber leider erfolglos. Ich komme immer noch nicht in Schwung. 😯
Dann nächster Versuch: Suppe mit viel Chili …
Doch leider zeigt auch die keinen Erfolg.
Dennoch brechen wir auf und verlassen Moc Chau.
Eine kleine Straße bringt uns zur Bundesstraße 37.
Hier jagt ein Schlagloch das nächste und hunderte Mopeds jagen uns … 😉
Bienenstöcke
Wir erreichen die Bundesstraße 37, besser wird die Straße dennoch nicht … 😉
Hallo! 😀
Engstelle
Ein idyllischer Fluß begleitet uns.
Wir überqueren einen Paß mit über 1.000 Metern.
Hochzeitsfeier
Wir erreichen den Song Hac Giang Stausee, der traumhaft inmitten der Berge liegt.
Hier endet auch die Straße und es geht nur mehr mit der Fähre weiter.
Unser Kapitän.
Einfach schön …
Auf der anderen Seite geht der Asphalt weiter … 😀
Ab jetzt bietet auch die Bundesstraße 37 ein besseres Programm, denn es geht am Ufer des Stausees extrem kurvig dahin.
Plastiksackerlwüste
Leider können wir es nicht so richtig „krachen“ lassen, da ständig Schlaglöcher, Schotter, Furten, Schweine, Hühner, Hunde, Kühe, Wasserbüffel, Kinder, Frauen, Männer, Mopeds und LKWs auf der Straße vor uns auftauchen! 😀
In Phõ Moi essen wir um Punkt 12 Uhr Suppe. Sehr ungewöhnlich für uns, aber stärkend, denn so richtig sind wir Beide noch immer nicht in Schwung gekommen … 😯
Dann geht es weiter nach Bac Yen.
noch mehr Bienenstöcke
Fußgänger 😀
Bac Yen ist wirklich grauslich, doch hier beginnt unsere Strecke/Piste in Richtung Nghīa Lô. Also theoretisch, denn selbst auf GoogleEarth war nicht so genau zu erkennen, welche Straßenverhältnisse uns hier erwarten werden.
Die Dorfschönheiten … 😉
Eine sehr schlechte und schmale Asphaltstraße, oder das was davon noch übrig ist, führt uns in die Berge.
Die Ausblicke auf die Umgebung sind ein Traum und machen das Konzentrieren auf die Straße echt schwierig.
Wir klettern immer höher.
Und die Straße wird immer schlechter.
Wir sind schon auf über 1.500 Meter und es geht noch weiter nach oben.
Auf knapp 1.700 Metern erreichen wir den Paß.
Danach geht es ordentlich bergab und bald kommen wir an eine Kreuzung. Links soll unser Trail beginnen und die Straße geht rechts weiter.
Also ab nach links, doch dort wo der GPS-Track beginnt ist eigentlich nichts! Nur ein langer Zaun und ein paar Felder dahinter.
Kurz davor finden wir jedoch einen Motorcycletrail, der in den Dschungel abbiegt. In Ermangelung einer anderen Idee folgen wir ihm.
Doch hinter diesem kleinen Ort …
… dreht sich der Trail komplett von der gewünschten Richtung weg!
Ein Stück folgen wir dem Trail trotzdem, einfach weil es Spaß macht. 😀
Dann wenden wir und fahren zurück.
Wir wollen der Hauptstraße folgen, denn laut GPS treffen wir im nächsten Tal wieder auf die Linie vom GPS-Track. Und die Hauptstraße habe ich sogar auf der neuen Garmin Karte! 😉
Die Fahrt ist landschaftlich ein Traum.
Was man vom Belag nicht so behaupten kann … 😉
Auf der Hauptstraße umfahren wir das ganze Tal.
Ein Umweg von guten 20 Kilometern, von denen es landschaftlich jeder Einzelne wert war.
Auf der anderen Seite des Tals treffen wir wieder auf den Trail und tatsächlich biegt rechts ein Weg ein, dem wir folgen …
Doch schon bald enden die Betonplatten und wir stehen auf einem Motorcycletrail mitten im Dschungel.
Wir folgen dem Trail, fahren aber in Summe nur parallel zur Hauptstraße, die wir unter uns sehen können.
Dafür geht es so richtig steil nach oben.
Wir erreichen eine Häuseransammlung.
Und steigen danach wieder zur Hauptstraße ab.
Und nach ein paar Kilometern auf dem Motorcycletrail sind auch wir wieder auf der Hauptstraße.
Der wir weiter folgen. Was sollten wir auch Anderes tun?!?
Plötzlich taucht vor uns eine Abzweigung auf. Auf dem Wegweiser steht in großen Buchstaben „Tram Tau“ und an den Namen kann sich Sonja aus unserer Recherche aus GoogleEarth erinnern.
Also los!
Es geht steil und schottrig nach oben und wir düsen dahin. Wenigstens ist es trocken, wenn auch sehr steinig und damit ruppig, doch das nehmen wir gerne in Kauf, wenn wir uns dafür den Gatsch ersparen! Da sind wir uns sofort einig. 😉
Ein altes Ehepaar kommt uns zu Fuß entgegen.
Und wir klettern konstant nach oben.
An einer Baustelle sind wir uns nicht mehr sicher, ob wir wirklich richtig fahren, denn die Piste führt in eine komplett andere Richtung, als wir eigentlich wollen.
Wir drehen um, fahren ein Stück zurück und fragen die Bauarbeiter. Die versichern uns, daß die Richtung stimmt, also drehen wir wieder um und fahren weiter.
Die Piste führt am Hang entlang und gibt traumhafte Aussichten auf die Umgebung frei.
Doch das Genießen der Landschaft fällt Sonja leichter, da ich mich mehr auf die Fahrt konzentrieren muß.
Leider sind wir durch unsere vielen Umwege schon wirklich spät dran. Ich gebe der kleinen Honda die Sporen, denn sonst kommen wir bestimmt in die Dunkelheit und dann wird das Navigieren hier so richtig kuschelig.
Unser Schatten wir langsam länger … 😯
Es geht noch immer steil und felsig nach oben und an einigen Stellen denke ich mir, daß wir hier in Laos bestimmt noch gestürzt wären. Glücklicherweise haben wir seither viel dazu gelernt!
Wir erreichen einen kleinen unscheinbaren Paß, der eigentlich nur als solcher zu erkennen ist, da die Piste danach steil bergab führt.
Und das in einem katastrophalen Zustand. Tiefe Auswaschungen, dazwischen grober Schotter mit Felsstufen und noch dazu Alles feucht – also so richtig rutschig!!!
Aber wir sind nicht die Einzigen hier heroben.
Wir kämpfen uns durch, natürlich jetzt schon etwas langsamer aber Kurve für Kurve, Stein für Stein geht es weiter!
Ich bin nur echt froh, daß wir diese heftige Passage – und es waren schlußendlich über 10 Kilometer – bergab fahren durften! Bergauf hätte ich das heute nicht gebraucht … 😯
Wir machen eine kurze Pause, und ich borge mir Sonjas Kamera aus, denn ich bin zu faul, meine auszupacken. Doch diese Faulheit soll sich wenig später noch rächen …
Der nächste Teil der Strecke wird noch heftiger und Sonja kämpft damit, sich am Motorrad und mir festzuhalten. Sie fotografiert so gut es geht weiter, doch ist die Kamera leider von „meinen“ Fotos verstellt. Ich habe vergessen, die Kamera in den „Sportmodus“ zurückzuschalten und so werden fast alle Fahraufnahmen unscharf
Faulheit gehört einfach bestraft!
An dieser Stelle wird es Sonja zu heftig und sie geht ein Stück zu Fuß. Gut für mich, denn so bekomme ich geniale Fotos! 😀
Zu allem Überfluss wird die Piste jetzt noch feuchter.
Wir schlingern dahin – eine echte Freude … 😉
Noch trennen uns 8 Kilometer Luftlinie von Tram Tau.
Und der geplante GPS-Track führt die ganze Zeit, gute 500 Meter entfernt, parallel zu uns.
Landschaftlich ist es hier traumhaft schön!
An manchen Stellen ist von der Piste nicht mehr viel übrig. 😯
Wir kommen immer tiefer.
Und langsam wird es dämmrig.
Ein kleiner Wasserfall.
Zu breite Reifen sollte man hier nicht haben! 😉
Über die Statik dieser Brücke haben wir besser nicht nachgedacht … 😀
Dafür hat uns der Hund zu seinem Abendessen auserkoren. Glücklicherweise konnten wir ihm hier gerade noch entkommen. 😀
Kurze Zeit später hätte das schon nicht mehr so gut funktioniert, denn wir sind wieder mitten im Schlamm. 😯
Ein wenig weiter tauchen die ersten Häuser auf.
Wir erreichen wieder Zivilisation.
Er war voll konzentriert und „leicht“ verkrampft. Sie hat sich gefreut uns zu sehen. Doch niemand …
… hat die Ziege auf dem Felsen bemerkt! 😀
Plötzlich tauchen wir in den Dschungel ein.
Und kurze Zeit später treffen wir in Tram Tau auf den geplanten GPS-Track. Er existiert also doch?!? Wir sehen eine wunderschöne Betonpiste die hier von rechts kommt …
Genau diese Betonpiste habe ich auch auf GoogleEarth gesehen, nur wo haben wir uns verfahren???
Egal! Wir haben Tram Tau wohlbehalten erreicht, füllen unseren Tank aus einem Faß wieder auf und fahren mit Vollgas nach Nghīa Lô, denn von unserem Ziel trennen uns noch immer 30 Kilometer und in 40 Minuten geht die Sonne unter! 🙁
Wir sind jetzt auf einer brauchbaren Asphaltstraße unterwegs.
Und kommen zügig voran.
Es macht riesigen Spaß, das Gas wieder einmal so richtig aufzureissen. 😎
Nur die Vietnamesen sind mit unserer Geschwindigkeit komplett überfordert, was man schön daran erkennen kann, daß sie zu hupen beginnen, wenn wir schon längst vorbei sind … 😉
Wr erreichen die ersten Vororte von Nghīa Lô.
Ein echtes Männermoped!!! 😀
Abendsport
Abendstimmung über den Reisfeldern.
Ein Hotel finden wir in Nghīa Lô recht schnell, denn der Ort ist wirklich groß und gut ausgebaut.
Wir gönnen uns die erste Adresse am Platz: das Nghīa Lô Hotel mit 3 Sternen um 450.000 dong (€19) fürs Zimmer.
Wir haben großen Hunger! Daher fahren wir nach dem Einchecken durch die Stadt und suchen etwas zu Essen. Der Markt sperrt gerade zu, doch am Ende der Strasse raucht ein Griller und es stehen große silberne Kochtöpfe auf dem Tisch. Und bei der Menschenansammlung davor muß die Küche gut sein … 😉
Wir kaufen zwei Spieße mit Fleisch für mich, eine Scheibe „Kümmelbraten“ und Gemüse für Sonja. Danach besorgen wir noch Kräuter, Reis und Bier. Also Sonja besorgt und ich bewache inzwischen das Motorrad und unsere bisherigen Einkäufe.
Erst jetzt realisiere ich, wo mich Sonja geparkt hat: unmittelbar neben den Hundefleischständen … 🙁
Die Honda parken wir in der unteren Lobby.
Kaltes Bier ist in Vietnam immer Fehlanzeige, leider auch hier in Nghīa Lô … 😯
Also holen wir uns Eiswürfel von der Bar.
Ja, Ja! Ich weiß, aber besser als warm … 😉
Dann stürmen wir ins Zimmer, denn wir haben Bärenhunger!!!
der Kümmelbraten
Alles ist super lecker, nur bei den Grillspießen bin ich mir nicht sicher, welches Fleisch das ist. Es schmeckt nicht nach Schwein und auch nicht nach Rind. Es hat einen ganz eigenen Geschmack, zugegebener Maßen gut, aber eigen. Und es ist sehr fettig.
Wir mampfen Beide …
Als wir am Ende dann einen kleinen „Fangzahn“ finden, wird mir bewußt, was ich da heute gegessen habe … 😯
Armer kleiner Wuff-Wuff!
vom moped runter sehen die Pisten gar nicht so schlimm aus aber wenn sonja zum moped hin fotografiert, dann sieht ma erst wie wild das ist. auf jeden Fall ein echtes Abenteuer.
Mein Indikator ist immer, wenn Sonja freiwillig absteigt und versucht zu Fuß zu gehen … 😉
ja sonja ist entweder mutiger als ich, oder sie hat grenzenloses vertrauen in dich 😉
Also um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, ob ich bei mir hinten mitfahren wollen würde! Die Trails sind teilweise extrem heftig und steil und Sonja kann sich kaum mehr auf der Honda festhalten. Dafür bewundere ich Sie auch so sehr, mit welcher Abenteuerlust Sie da immer hinter mir sitzt, die härtesten Passagen mit mir fährt, zerschürft mit blauen Flecken und Dreckverkrustet am Abend in einem Teils dubiosen Quartier ankommt und dann trotzdem noch eine attraktive Frau ist. 😉
Und um auf Deine Frage zu antworten: Sie sagt selbst, daß Sie mir blind vertraut!