Entgegen unserer Vermutung entdecken wir in der Früh ein köstliches Pho-Lokal.
Die Suppe mutet zwar optisch etwas eigenartig an und auch das Fleisch sieht nicht gerade einladend aus, doch sie schmeckt vorzüglich und das Rindfleisch ist total mürbe, da es mit der Suppe ausgekocht wurde. Lecker!!!
Und wir bekommen auch jede Menge frische Kräuter.
Es ist schön meine Frau so glücklich zu sehen!!!
Und auch das Wetter sieht wieder vielversprechend aus.
Wieder zurück im Hotel präparieren wir unsere Helme für die Weiterfahrt. Alle Lüftungsöffnungen werden professionell mit Klopapier verschlossen … 😀
Nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Tankstelle verlassen wir Meo Vac auf der 4C in Richtung Süden.
Ein Blick zurück.
Wir kurven recht flott dahin. Manchmal bremsen uns die üblichen Straßenaufbrüche, ansonsten genießen wir die Fahrt und die Landschaft.
Hallo!
Die in Asien allseits beliebte Böschungspflege.
Hier im Norden wirken die Leute viel aufgeschlossener.
Ein Feld bestellen. In seiner Urform!!!!
Und fast überall sieht man nur Frauen bei der Arbeit …
Und die gute Straße ermöglicht auch mir, die Landschaft zu genießen.
Tief unter uns.
Ein kleiner Ort mitten im Nirgendwo.
Die Bauern kommen von den Feldern zurück.
Sie dürfen noch „Kind“ sein und den Tag genießen.
Und unsere schöne kurvenreiche Straße geht weiter.
Handarbeit
Wir überqueren den Fluß …
… und erreichen kurz vor Bao Lac die Bundesstraße 34, die uns bis Cao Bang begleiten wird.
Vom Zustand ist die B34 jedoch in einem viel schlechteren Zustand als die 4C und wir kommen bei weitem nicht mehr so flott voran.
Noch dazu verschwinden wir momentan im Schlamm der Baustellen, der nach dem Starkregen vor ein paar Tagen wieder so richtig aufgefrischt wurde.
Wenigstens ist kaum Verkehr auf der Straße.
Ob die alte Seilbahn noch funktioniert?
Wir haben sie für überdimensionale Zimtstangen gehalten, doch bei näherer Betrachtung sind es „nur“ normale Baumrinden.
Wasserbüffel haben auch nie Streß! 😉
Bis zum Horizont und dann links! 😀
Und dann kommt die heiß ersehnte Abzweigung nach links. Ich möchte über eine parallel verlaufende Piste über die Berge in den Süden fahren.
Gute 40 Kilometer Dirt Track warten auf uns und schon die Einfahrt ist vielversprechend, denn es geht steil nach oben und die Piste ähnelt mal wieder eher einem Bachbett als einer Fahrbahn.
Unaufhaltsam rumpeln wir nach oben.
Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich es für eine „Römerstraße“ halten. 😯
Einsamkeit pur – genau wonach ich suche!
Wir würden Euch ja gerne mitnehmen, nur soviel Platz haben wir dann auch nicht … 😉
Und es geht noch immer steil nach oben.
Touristen kommen hier sicherlich selten vorbei.
Genau meine Art von Dirt Track. Etwas anspruchsvoller, saftige Vegetation und traumhafte Ausblicke. 😎
Und wir klettern noch immer nach oben.
Durch die Felsstufen hebt regelmäßig unser Vorderrad ab und ich würde mir einen kürzer übersetzten ersten Gang wünschen.
Unter 20 km/h schaffen wir mit der XR nur mit schleifender Kupplung, und da diese schon sehr am Limit ist, versuche ich sie möglichst nicht zu verwenden. Daher Minimumgeschwindigkeit 20 bis 25 km/h, was auf diesem Untergrund mit diesem Motorrad schon recht sportlich ist.
Das merken wir auch, wenn wir auf lokale Mopeds auflaufen und sie dann überholen. Es wirkt als würden sie auf der Piste parken … 😉
Sonja wächst zu akrobatischer Höchstform auf, da sie es tatsächlich schafft, nicht vom Motorrad katapultiert zu werden, obwohl sich die Honda aufführt wie ein wilder Stier beim Rodeoreiten und dabei auch noch mit ruhiger Hand traumhafte Fotos schießt!!!
Ein kleiner Ort.
Wir müssen wie Außerirdische auf das Mädchen wirken. 😯
Und es geht immer noch nach oben.
„Wer seid ihr und was macht ihr da?“ lese ich in ihren Gesichtern.
Überholen wird hier anspruchsvoll.
Führt diese Piste in den Himmel? 😉
Ich muß gestehen, daß ich mir kurz die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens stelle, hier über dieses Bachbett seit über 10 Kilometer nach oben zu holpern.
Doch kaum habe ich diesen Gedankengang fertig formuliert, wird die Piste besser und wir stehen mitten in einem kleinen Pinienwald. Sind wir jetzt etwa in Frankreich gelandet? Dort waren die Wanderwege ähnlich holprig und die Pinien passen auch!?! Gibt es jetzt etwa auch leckeren französischen Käse, Baguette und Rotwein???? 😉
Meine Gedanken schweifen ab und ich werde recht bald von der nächsten Felsstufe zurück ins kalte Vietnam geholt.
Wir legen eine Pause ein.
Doch die Baguettes und der Ziegenkäse sind in unseren Packtaschen einfach nicht zu finden … 😛
Also bleibt uns nur der Schluck aus der Wasserflasche! 😯
Wenigstens werden die Steine jetzt weniger.
Na ich bin gespannt, welcher Ort in 6 Kilometern auf uns wartet.
Und da sind sie wieder, unsere Steine … 😉
Und es geht langsam wieder bergab.
Ich liebe diese Reisterrassen.
Ein Glücksschwein?
Und es geht schon wieder weiter nach oben.
WOW
Und ein wenig Schlamm!
Mittlerweile bin ich sehr glücklich, auf den Dirt Track abgebogen zu sein.
Ich könnte hier ewig weiterfahren.
Und auch die paar technischen Einlagen sind eine willkommene Abwechslung.
Einfach traumhaft hier heroben.
Und so still und einsam.
Was auch immer in zwei Kilometern vor uns auftauchen wird.
Ruppig geht es jetzt nach unten.
Die Reste des großen Regens der letzten Tage.
Und plötzlich können wir unseren Augen kaum trauen …
Da endet doch tatsächlich unser Dirt Track und eine nagelneue Asphaltstraße beginnt.
Wo kommt die denn her und viel wichtiger, wo ist MEINE PISTE?!?
Wir fahren mittlerweile auf einer voll ausgebauten zweispurigen Autobahn dahin!
Wir durchqueren einen kleinen Ort.
Was uns bleibt ist die Ernüchterung nach 18 Kilometern Dirt Track: diese Asphaltstraße ins Nirgendwo bleibt uns erhalten, bis wir wieder auf der Bundesstraße 34 sind. Für den Rest der Piste sind wir zu spät gekommen und wir können nur mehr erahnen, wie schön es hier einmal gewesen sein muß.
Die Sinnhaftigkeit dieser Straße erschließt sich uns jedoch überhaupt nicht, da es bis auf ein paar Häuseransammlungen hier oben keine Bewohner gibt. Das rechtfertigt nicht einmal im Ansatz dieses Monsterprojekt. Aber wahrscheinlich gibt es einen Besiedelungsplan oder der Sohn oder Neffe von irgendeinem hohen Beamten, der zufällig eine Baufirma hat, hat halt einen Bauauftrag bekommen … 😉
Wir lassen uns die gute Laune trotzdem nicht verderben, genießen die Aussicht und das flottere Vorankommen.
Das Wetter ist heute wirklich ein Traum. Wir gleiten unter einem fast wolkenlosen Himmel dahin. Nur die Temperaturen zwingen uns immer noch in die GoreTex-Membran und Sonja in ihren Regenüberzug.
Wenigstens habe ich jetzt die Möglichkeit die Karstkegel zu genießen.
Wie sie die Stromleitungen wohl ohne den Berg gespannt hätten?
Das wartet noch auf uns! 😛
Er hat noch einen weiten Weg vor sich.
Denn bis zum Ende der Straße war kein Haus mehr zu sehen.
Sehr natürlich schaut die Aufforstung nicht aus.
😀
Und plötzlich haben wir Gegenverkehr. Bis jetzt waren wir ganz Alleine unterwegs.
„Mein Vietnam …“
Ich muß stehen bleiben, um diese schönen Karstkegel in mich aufzusaugen.
Wir erreichen den ersten Ort.
Und damit die Einmündung auf die B34.
In einer Kurve machen wir Pause. Ich hätte gerne ein paar Fotos von unserer XR.
Wir überlegen doch noch nach Ba Be zu fahren, da wir wirklich zeitig dran sind. Oder sollen wir gemütlich weiter nach Cao Bang, so wie wir es geplant haben?
Wir entscheiden uns schlußendlich bei unserem Plan zu bleiben, denn wenn wir jetzt nach Ba Be fahren, haben wir vom See und vom Nationalpark auch Nichts mehr und dafür morgen eine Gewaltetappe bis nach Ban Gioc vor uns!
Die verbleibenden 60 Kilometer bis Cao Bang sind eine tolle Bergstraße in einem super Zustand und es macht wirklich mal wieder Spaß, mit 80 bis 90 km/h durch die Kurven zu glühen! 😎
Eine Drachenfruchtplantage, aber leider ohne Früchte …
Am Straßenrand kaufen wir uns eine Papaya.
Und stürzen uns in die Rush Hour von Cao Bang.
Soviele Fahrzeuge und Menschen sind wir nicht mehr gewöhnt.
Im zweiten Anlauf finden wir sogar ein Hotel, beziehen ein Zimmer und laufen los, denn wir wollen noch einen ca phé trinken.
Doch das geben wir bald auf, denn in dem ausgesuchten Lokal kommt der Kaffee aus einer Coca Cola Flasche, die im Kühlschrank steht. Das Gebräu wird in ein Häferl gegossen und zum Aufwärmen in die Mikrowelle gestellt. Wir lehnen dankend ab und flüchten. 😯
Nach dem gescheiterten Versuch fahren wir mit dem Motorrad auf den Markt.
Kaufen uns frische Kräuter.
Und begeben uns auf Lokalsuche fürs Abendessen.
Dabei finden wir ein anderes Café und hier bekommen wir unseren Ca phé (Yoghurtkaffee gibt es leider keinen), sogar mit Stövchen, damit er heiß bleibt. Eine sehr gute Idee bei diesen Temperaturen, denn so langsam wie er tropft, wäre er Eiskaffee bis er fertig extrahiert ist. 😉
Doch noch geschafft, an das „schwarze Gold“ zu kommen!
Danach entdecken wir ein Chao-Lokal für Sonja und geniale Reisteigröllchen für mich. Wir werden zur totalen Sensation, denn alle Vietnamesen beobachten nur mehr Sonja mit ihren mitgebrachten Kräutern und uns Beide beim Essen. Mir ist es egal, ich genieße meine Suppe mit Würstchen und die Reisteigröllchen, die wir uns viermal nachbestellen und die drei Eier … Wow, echt lecker!!!!
Die Reisteigröllchen.
Und die im Reisteig eingewickelten Eier.
Lecker!!!!
Über dieses Schild am Straßenrand muß ich herzhaft lachen!
We are the friendly Austrians!
Die heutige Klimaanlage schafft sogar 30 Grad … 😉
Geile Etappe. bei Sonnenschein kommen gleich auch die Fotos besser und man kann sehen was euch so erfreut. sonja find ich ja super, dass sie immer den Helm aufbehält. was machen denn dann eigentlich die Männer wenn nur die Frauen arbeiten?
Meistens mit dem Moped in der Gegend herumfahren, in irgendwelchen Lokalen herumsitzen und ein paar wenige arbeiten auf den Feldern. Da machen wir Zwei irgendetwas falsch … 😉