Die Nacht war hart, aber gut! Denn nur eine Decke als Unterlage auf dem nackten Holzboden bietet nicht ganz den Komfort, den wir von zu Hause gewohnt sind … 😉
Dafür gibt es beim ersten Suppenlokal leider keine Chilipaste. Die Suppe wäre zwar super lecker, aber ohne Chili hat das einfach keinen Kick …
Also zum Suppenlokal von gestern. Hier gibt es frischere Kräuter und vor Allem Chilipaste!!!
Echt lustig, den Bauarbeitern auf der anderen Straßenseite zuzusehen. Die Frauen heben mit den Körben den Schotter in die Mischmaschine.
Ein Mann schaufelt Sand in den Behälter und hinten sitzt ein weiterer Mann der Sand, Zement und Schotter über einen Kipper in die Trommel dosiert.
Noch einer bedient die Trommel. Ein anderer die Seilwinde um die Kübel mit Mörtel, die eine Frau befüllt, in das letzte Geschoß zu befördern.
Zurück im Quartier packen wir wieder Alles zusammen und brausen los.
Ich möchte über kleine Strassen nach Moc Chau und dann weiter über Bac Yen nach Nghīa Lô.
Die Fahrt aus Mai Chau und weiter entlang des Song Ma Flusses ist so richtig trostlos. Sonja weigert sich sogar Fotos zu machen, weil hier Alles „soooo grauslich“ ist … 😉
Der Fluß meandert nach links und wir biegen rechts in die Berge ab.
Der schlechte Asphalt weicht der Erde …
… und die ist durch den Regen von heute morgen so richtig in meiner Lieblingskonsistenz: nämlich knöcheltiefer Schlamm! 😉
Wir quälen uns einen Hang hinauf.
Auch wir ziehen eine, zugegebenermaßen, sehr wellige Spur nach oben …
Der Vietnamese deutet uns, wir sollen umdrehen, denn hier geht es nicht weiter. Doch ein Stück möchte ich noch weiter.
Am Hang vis-à-vis sehen wir die Straße auf die ich will.
Wir müssen also „nur“ mehr den Hang hinunter, denn die Straße auf der anderen Seite sieht wirklich viel besser aus.
Sonja geht voraus, mit ihr hinten drauf ist das Zeug fast nicht fahrbar und so bekomme ich auch noch Fotos von mir. 😎
Mir kommt eine Frau in Gummistiefeln entgegen. Wir schauen uns in die Augen und beginnen beide von Herzen zu lachen, wenn wir uns so sehen …
Ich rutsche, füßle mit und schwitze in der Affenhitze, denn alle Wolken haben sich jetzt natürlich verzogen und die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel.
Und fluche vor mich hin! 😉
Nur die Abfahrt zu der begehrten Piste gibt es nicht! Der Weg geht nur nach rechts, also weg von unserem geplanten Ziel.
Also lassen wir uns auf das Abenteuer ein und folgen der Piste.
Natürlich wird es noch schlammiger und steiler. Der Vietnamese, der uns auf der anderen Seite, als wir nach oben gefahren sind, vor diesem Teil gewarnt hat, hatte absolut Recht …
Wir passieren zwei Steilabfahrten, die nur aus Schlamm und Felsbrocken bestehen. Da mir bergab immer mehr liegt als bergauf, darf Sonja sitzen bleiben.
Doch schon bald wird es ihr am Sozius zu heftig und sie zieht es von selbst vor abzusteigen. Es ist jedoch so steil, daß sie sich kaum auf den Beinen halten kann … 😉
Ein paar Meter weiter steigt sie freiwillig wieder auf und wir fahren gemeinsam hinunter.
Unten angekommen wartet eine kleine Flußdurchfahrt auf uns.
Und dann, ja dann geht es wieder bergauf! Und wie … 😉
Die zwei „gut“ beladenen Mopeds vor mir sind schon stecken geblieben, umgefallen und haben einen Teil ihrer Ladung verloren. Die Vietnamesen packen alles wieder zusammen und dann probiere ich mein Glück. Sonja habe ich vorsichtshalber schon zu Fuß voraus geschickt.
Alles wieder verstaut.
Und jetzt mal von der Anstrengung erholen.
Es geht sehr steil nach oben und ich schlingere dahin.
Hier lebt meine Kamerafrau sehr gefährlich! 😉
Und siehe da, ich schaffe es!
Ich muß jedoch zugeben, daß ich mich, oben angekommen, sofort in den Schatten des dort geparkten LKWs „geworfen“ habe, da ich komplett durchgeschwitzt und außer Atem war. Auch Sonja macht kurz Pause.
Der Teil der Piste, den wir jetzt vor uns sehen können, sieht tatsächlich besser aus. Umdrehen wäre aus meiner Sicht hier auch kaum mehr möglich, da die beiden extremen Gefälle, die wir jetzt schon bewältigt haben, retour die ultimativen Steigungen für uns wären!!!
Wir trinken viel Wasser und fahren weiter.
Die Kühe wollen sich auch nicht mehr bewegen und verharren stoisch auf der Ideallinie.
Sobald ich den weiteren Verlauf der Piste erkenne, wird mir fast schlecht. Hier ist noch tieferer Schlamm und kein Ende in Sicht.
Aber wie sage ich immer so schön: Aufgegeben werden nur Briefe! 😉
Also weiter geht’s. Erster Gang, viel, sehr viel Gas und Kupplung kommen lassen. Sobald komplett eingekuppelt ist, VOLLGAS – was das Zeug hält und mit den Füssen stabilisieren, soll heissen „mitfüsseln“, sonst fliegt man sofort. Weniger Gas geht auch nicht, da die Fuhre einfach zu schwer ist. Und die Kupplung möchte ich tunlichst nicht berühren, damit sie nicht abbrennt.
Also weiter: VOLLGAS!!! 😎
Plötzlich sehen wir eine betonierte Piste vor uns. Innerlich freue ich mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten, versuche meine Freude aber noch zu zügeln, da ich in Laos gelernt habe, daß man erst da ist, wenn man da ist … 😉
Voller Freude folge ich der Piste nach Süden …
… denn dort ist laut GPS-Track „unsere“ Piste.
Wir kommen in einen Ort.
Mitten im Nirgendwo …
Doch haben wir keine Möglichkeit „unsere“ Piste, die wir am Berghang vis-à-vis sehen, zu erreichen. Im Ort ist einfach Endstation und alle Bewohner deuten uns, wir müssen nach Norden fahren.
Also folgen wir der Betonpiste wieder heraus aus dem Ort und stehen prompt wieder im Schlamm … 🙁
Vor uns taucht ein großes schmieriges Gefälle auf und dahinter sehen wir die nächste Betonpiste.
Fast geschafft.
Wir folgen den Betonplatten wieder nach Süden zur geplanten Piste.
Und erreichen auch hier einen komplett neu errichteten Ort.
Doch auch hier ist Endstation.
Wir sehen die Piste abermals am Berghang vis-à-vis und haben keine Möglichkeit sie zu erreichen.
Wir rufen „Moc Chau“ und die Bewohner deuten uns, wir sollen der Piste nach Norden folgen.
Also weiter. Natürlich endet der Beton recht bald und wir stecken wieder im Schlamm.
Sonja steigt ab, schiebt, fotografiert und geht zu Fuß, so sie überhaupt stehen kann …
Mit Vollgas und dem schlingernden Hinterrad kämpfend, quäle ich mich die Steigung nach oben.
Oben angekommen steigt Sonja wieder auf. Ich will, daß auch sie mit ihren Kräften haushält. Ich weiß einfach nicht, was heute noch so alles passieren wird und mir ist lieber, wenn nur einer von uns kraftlos ist, anstatt Beide. Daher nehme ich sie jeden möglichen Meter hinten mit.
Ich zergehe bei 38 Grad und keinem Fahrtwind unter der Motorradkombi!
Und wir bewegen uns gerade mal mit 1 bis 3 km/h vorwärts … Natürlich unentwegt bergauf!!!
Erinnerungen an unsere Anfänge in Laos werden wach. Wie war das damals, als wir auf der Strecke nach Hongsa im Schlamm übers Limit gekommen sind?!?
Ich kämpfe und quäle mich nach oben. Meter um Meter kämpfe ich mich mit der Honda, Sonja und unserem Gepäck nach oben. Ein paar mal muß Sonja wieder absteigen, denn es wird zu steil und ich komme mit ihr hinten drauf nicht mehr vorwärts, da sich das Motorrad nur mehr quer stellt oder eingräbt!
Die Arme, was sie da Alles mit mir durchmacht … 😯
Noch eine Steigung und noch eine, dann kann ich nicht mehr. Ich parke die Honda mitten auf der Piste, hockerl mich hinter einen Busch um ein wenig Schatten zu erhaschen, reiße mir den Helm und die Handschuhe herunter und suche nach mehr Schatten. Ein paar Meter die Piste weiter sehe ich ein wenig Schatten unter den Bäumen. Ich gehe dorthin und lasse mich einfach fallen. Ich habe keine Kraft mehr. Mein Herz schlägt so schnell, daß ich das Blut in meinen Ohren rauschen höre und ich bekomme keine Luft. Ich würde gerne trinken, doch mir geht der Kreislauf durch die Hitze weg …
Sonja kommt und setzt sich zu mir. Ich versuche zu schlafen, doch dafür habe ich zu viel Adrenalin in mir.
Ein Moped kommt vorbei. Wir fragen nach dem Weg nach „Moc Chau“ und er deutet weiter …
Sonja ist so nett und geht ein Stück voraus, um mir das Fahren zu erleichtern oder eigentlich überhaupt zu ermöglichen.
Ich warte noch kurz im Schatten.
Dann ziehe auch ich mich wieder an und folge ihr.
Von nun an geht es bergab. Doch schon in der ersten Abfahrt kommt das Motorrad ins Rutschen und dreht sich durch das ganze Gewicht am Heck um. Na super, jetzt kann ich die ganze gerade zurückgewonnene Kraft dafür verwenden, die Honda wieder zu wenden … 🙁
Nach dem Kraftakt geht es weiter.
Von der traumhaften Landschaft bekomme ich leider Nichts mit.
Ich sehe nur Schlamm …
… und noch mehr Schlamm!
Bergab liegt mir wirklich mehr und ich fahre und fahre. Ich müßte Sonja doch schon längst eingeholt haben, doch sehe ich von ihr keine Spur. Bin ich vielleicht an ihr vorbei gefahren? Hat sie im Schatten irgendwo gewartet und ich habe sie nicht gesehen, weil ich so konzentriert war?
Ich bleibe stehen, halte nach ihr Ausschau, doch NICHTS. Ich mache ein paar Fotos und fahre weiter.
Und plötzlich taucht sie vor mir auf. Sie ist wirklich schon weit vorausgegangen.
Sie steigt wieder auf und wir fahren, kämpfen, rutschen, wie auch immer, weiter bergab!
Es ist noch immer kein Ende in Sicht.
Immer wieder stellt sich die Honda quer!
An den riesigen Schlammlöchern führen teilweise kleine Umfahrungen von den Mopeds außen vorbei. Diese Spuren sind jedoch so schmal, daß mir öfters die Reifen seitlich wegrutschen und wir erst wieder im Schlamm stecken. Dann braucht es viel Kraft, um das Motorrad wieder heraus zu heben. Durch das Schlammloch würden wir nicht durchkommen, da es zu tief ist.
Arme Sonja, da habe ich sie ordentlich „beschossen“ … 😯
Wieder ein Schlammloch weiter!!! 😉
Und weiter geht’s …
😉
… und weiter …
Wir stürzen, da mir das Hinterrad einfach seitlich weggerutscht ist.
An einer Weggabelung mit ein paar Hütten kommt uns eine Frau zu Fuß entgegen, die uns nur ungläubig anschaut. Die Frau deutet, wir sollen nach rechts fahren, doch laut meinem GPS müssten wir nur 50 Meter nach links, um auf die geplante Piste zu kommen. Also fahre ich links und wende nach 100 Metern mitten im Dschungel, mitten im Schlamm …
Ich kämpfe mich wieder nach oben, biege jetzt nach links ab und erreiche die Hütten. Die erste Hütte hat eine kleine „Terrasse“ auf der Vorderseite und ich parke die Honda im Schatten. Dann deute ich der Frau, die aus der Hütte kommt, ob ich mich kurz hinlegen darf und als sie bejahend nickt, falle ich mit einem lauten „Krach“ auf die Terrasse. Sonja kommt und setzt sich zu mir. Die Bewohner des Dorfes gesellen sich zu uns und Sonja macht Fotos mit ihnen. Ich bekomme inzwischen zwei Pölster von der Frau, damit ich besser liegen kann.
Ich kann nicht mehr. Ich bekomme kaum noch Luft, habe keine Kraft mehr und bin komplett durchgeschwitzt. Liegen hilft. Und es geht jetzt auch ein wenig Wind, der sich angenehm kühl auf meinem nassen T-Shirt anfühlt. Und da wir die Attraktion schlechthin sind, legen sich die beiden Söhne gleich zu mir, respektive auf mich drauf …
Ich versuche ein wenig zu Schlafen. Sonja macht noch mehr Fotos und erkundigt sich nach dem weiteren Verlauf der Piste. Es bleibt weiter gatschig, und wir sollen zwei mal hintereinander nach links und dann nach rechts abbiegen.
Wir fragen noch nach Benzin und plötzlich öffnet sich die Schiebetüre hinter mir. Ich liege mitten im Verkaufslokal und über meinen kaputten Körper welchseln fünf 0,5 Liter Flaschen Benzin den Besitzer …
Ich liege immer noch da und kann mich kaum bewegen. Sonja unterhält sich mit den Bewohnern, so habe ich ein wenig Freiraum.
Der jüngere Sohn will sich unbedingt meinen Helm aufsetzen und alle Versuche ihn vor dem Feuchtigkeitsgehalt im Helm zu warnen schlagen fehl! Seinen Gesichtsausdruck, als er den durchgeschwitzen Helm auf seinem Kopf spürt, könnt ihr Euch aber vorstellen …
Er bietet an, uns ein Stück auf seinem Moped zu begleiten. Natürlich will ich gleich einmal ablehnen – nur keine Umstände machen …
Aber die Hilfe kommt wie gerufen. Eigentlich weniger wegen der Navigation, denke ich mir, sondern eher, damit Sonja ein Stück mit ihm mitfahren kann!
Moment einmal, ich lasse Sonja bei einem wildfremden Vietnamesen einfach am Sozius mitfahren?!? Na ja, sie kann ja jederzeit wieder umsteigen und ich kann ein paar Meter Kraft tanken.
Wir essen noch Bananen und dann geht es weiter. Wir verabschieden uns und bis ich meine Handschuhe angezogen habe, ist der Vietnamese mit Sonja schon entschwunden.
Es geht wieder einmal steil bergauf. Ich muß schneller fahren als diese kleinen Mopeds, und so habe ich die Beiden bald eingeholt, muß dann aber wieder warten, um genug Abstand zu bekommen.
Fotografieren geht sich trotzdem nur schwer aus, denn bis ich die Kamera heraußen und aufgedreht habe, sind die Beiden schon wieder zu weit weg.
Wir kommen zur ersten Abzweigung, an der wir uns links halten.
Dann noch Eine.
Plötzlich geht es extrem steil bergab. Ich warte oben, damit ich die Beiden nicht mitreisse, falls ich ins Rutschen kommen sollte!
Ich stoppe den Motor und bremse vorne mit der Bremse und hinten mit der Kupplung – so habe ich beide Beine zum Stabilisieren.
Die Aussicht ist ein Traum, auch wenn ich beim Rutschen davon Nichts mitbekomme.
Heil unten angekommen, motiviert mich Sonja mit der Aussage, daß wir zu dem Ort „dort oben auf dem anderen Hügel“ müssen!!! 😉
Die Beiden düsen vorraus und ich folge mit Abstand.
Die Piste geht nach links, doch die Beiden biegen nach rechts auf einen nicht einmal 30cm breiten Lehmstreifen in den Dschungel ab.
Ich bleibe stehen.
Ach ja, er sagte: „Zwei mal nach „Links“ und dann nach „Rechts“ abbiegen!“
Ich schaue mir den Motorcycletrail an. Er geht steil nach oben, natürlich schlammig und links geht es senkrecht nach unten …
Ich gebe Gas und fahre mit Schwung die Einfahrt hoch. Aus dem Augenwinkel sehe ich noch die weitere Piste links von mir. Sie führt direkt zur einer „major river crossing“! 😯
Ich folge dem Trail. Er ist extrem schlammig und links von mir geht es senkrecht hinunter zum Fluß. Ich bleibe stehen und mache noch ein Foto.
Dann taucht eine Steilabfahrt von gut 2 Metern vor mir auf. Fast senkrecht nach unten!
Mit der EXC in Nagycenk (Endurogelände in Ungarn) macht das ja Spaß, aber mit der vollbeladenen XR in Vietnam, weitab jeder Zivilisation, brauche ich das dann doch nicht … 😉
Aber was soll ich machen, zurück kann ich sowieso nicht mehr! „Ich schaffe das“ sage ich mir und fahre los. Die Auslaufzone ist leider ein einziges Schlammloch – aber zum Glück geht alles gut!
Ein paar hundert Meter weiter stehen wir vor einer filigranen und halb verfallenen Brücke.
Deshalb also der Umweg durch den Dschungel …
Da soll ich mit der vollbeladenen XR drüber fahren?!? 😯
Sonja hat es schon geschafft!
Na dann hoffen wir mal, daß die Brücke das Gewicht aushält …
Sonja hat extra auf der anderen Seite gewartet und macht Fotos – ich liebe Sie!!!
Im Gegensatz zu Laos, wo der Zustand der Pisten nach Brücken oder Orten sich immer verändert hat, ist hier auf der anderen Seite der Brücke genausoviel Schlamm! 🙁
Und wir kämpfen uns schon wieder bergauf.
Ein weiteres Moped gesellt sich zu uns. Wir fahren jetzt zu fünft mit drei Fahrzeugen. 😉
Sonja vorne weg, gefolgt von den beiden Jungs auf dem anderen Moped und ich hinten nach.
Gegenverkehr
Es geht ganz schön steil nach oben.
Sonja’s Fahrer bleibt an der großen steilen Auffahrt hängen. Sonja steigt ab und schiebt an.
Geschafft!!!
Die beiden Jungs bleiben an der selben Stelle hängen und schieben Beide …
Ich warte kurz bis Alle weg sind und gebe Gas, so richtig VOLLGAS. Mein Hinterrad ringt um Traktion und plötzlich geht es los. Ich nehme mir vor, nicht vom Gas zu gehen, egal was passiert und so klappt es auch!
Selbst als es mich an exakt der gleichen Stelle wie die Anderen aushebt.
😎
Oben angekommen, verabschiedet sich der Vietnamese von uns. Er hat keinen Benzin mehr und muß zurück. Wir würden uns gerne erkenntlich zeigen, doch er winkt ab und verneigt sich vor uns.
Da wir noch eine Supersteilauffahrt vor uns haben, steigt Sonja kurzerhand bei einem anderen Vietnamesen auf sein Moped. 😀
Diesmal fahre ich voraus. Es geht unheimlich steil nach oben und natürlich ist es auch hier schlammig.
Nach zwei Dritteln rutscht mir bei einem Ausweichmanöver das Hinterrad unkontrollierbar nach rechts weg und ich liege an der steilsten Stelle auf der Piste …
Das Pärchen auf dem Moped, das mir entgegenkam und dem ich Platz gemacht habe, kommen sofort zu mir und helfen mir auf. Ich bedanke mich, steige auf und versuche anzufahren. Keine Chance, denn es ist zu steil, zu feucht und es sind zu viele feuchte Felsen!
Ich gebe noch mehr Gas und plötzlich greift mein Hinterrad. Ich sehe im Spiegel die Gatschfontäne hinter mir wegspritzen und habe wegen dem hilfsbereiten Pärchen ein schlechtes Gewissen, aber momentan keine bessere Idee, als am Gas zu bleiben!!!
Ich schaffe es und ein paar Minuten später steht auch Sonja vor mir. Ich bin am Ende meiner Kräfte, doch ich stehe nach 65 Kilometern Schlamm wieder auf einer Betonpiste!!! 😀
Die Kampfspuren der letzten Stunden sind auch an der Honda gut zu erkennen!
Wir folgen der Betonpiste.
Und glücklicherweise bleibt sie uns, mit ein paar extrem kurzen Unterbrechungen, erhalten.
Erst jetzt bekomme auch ich einmal etwas von der traumhaften Landschaft mit.
Erste Häuser tauchen auf.
Kilometer für Kilometer wird die Straße nun besser und plötzlich stehen wir an einer Kreuzung. Rechts geht es zur Straße Nr. 6, einer der Größten hier im Westen, die uns nach Moc Chau bringen würde und nach links geht die geplante Strecke über Nebenstraßen weiter nach Moc Chau.
Wir machen eine kurze Pause zum Beratschlagen und kommen mit einem Vietnamesen ins Gespräch. Er ist so von uns angetan, daß er uns sein Baby anvertraut.
Dafür darf der Kleine auch auf der Honda Platz nehmen … 😀
Da es schon spät ist, brechen wir unsere Route ab und fahren die 18 Kilometer zur „Straße 6“.
Diese Strecke ist eine wunderschöne Paßstrasse, die uns auf über 1.000 Meter bringt.
Eine der unzähligen Brücken.
Traumhafte Landschaft.
Badefreuden
😀
Die Straße 6 ist eine vielbefahrene Straße ohne jeden Charme, aber wir machen Meter und erreichen um 17:15, rechtzeitig zum Sonnenuntergang, Moc Chau.
Jetzt sind wir im „Son La District“.
Wir nehmen uns ein Zimmer in einem Guesthouse.
Dann fahren wir in den Ort zum Essen. Soll heißen, wir kaufen Suppe für Sonja und gegrillte Ente und Bier für mich. 😀
Der Ort ist grauslich und erinnert uns an Phonsavan in Laos.
Sonja vor ihrem wohl verdienten Suppentopf.
Meine fein „zerhackte“ Ente … 😀
Wir haben es geschafft, sind nach Moc Chau gekommen, haben ein Dach überm Kopf, das noch dazu sehr nett ist (bis auf die Stahlbetonbetten) und sind trotz der Müdigkeit und des strömenden Regens glücklich!
Irre die Story – und gut erzählt. Man kann so richtig mitfühlen.
War ein gewaltiger Tag! Aber rückblickend irre schön!!!