Unser Pholokal von gestern Abend hat auch in der Früh geöffnet und somit ist unser Frühstück gesichert. Die Fahrt dorthin ist abenteuerlich, denn wir müssen wieder durch den Markt und der hat schon Vollbetrieb!
Geschafft! Wir sind wohlbehalten angekommen und parken die Honda vorm Eingang.
Und genießen zwei Pho bo, also mit Rindfleisch.
Dann geht es die ganze Strecke durch den Markt wieder zurück zum Hotel.
Der Markt ist so riesig, daß man hier eine ganze Woche verbringen könnte und immer noch etwas Neues entdecken würde.
Frische Durian! 😉
Wir packen und verlassen Lang Son auf der 1A, der alten Hauptstraße, die parallel zur neuen Hauptstraße führt.
Sie ist natürlich kleiner und schmäler, aber auch viel romantischer als die große „Autobahn“.
Was ich von dem Gewand der Sozia nicht unbedingt behaupten kann … 😉
Da der Belag der 1A ganz okay ist, kommen wir flott voran und erreichen recht schnell Dong Ma.
Dort kreuzen wir die 1er und damit unsere Reifenspuren von gestern. Ab jetzt fahren wir über eine kleine Betonpiste zur Q279.
Landschaftlich ist die Betonpiste nochmals schöner als die 1A.
Wenn nur die vielen Überholmanöver nicht wären.
Engstelle.
Endlich alleine.
Also fast … 😉
Die Piste wird immer schlechter.
Wir überqueren einen kleinen Pass und die Straße schlängelt sich angenehm dahin.
So richtig im Flow verpassen wir prompt die Abzweigung auf unsere kleine Piste.
Also müssen wir wenden und den Kilometer, den ich zu weit gefahren bin, wieder retour.
Natürlich wieder mit Überholmanöver! 😎
Und dann sind wir endlich richtig.
Wir überqueren ein Plateau voller Felder.
Und schauen den Vietnamesen bei der Feldarbeit zu.
Durch die Hinterhöfe der Bewohner …
… führt uns die kleine Piste …
… wieder hinaus auf die Felder.
Sie schlängelt sich entlang von einem kleinen Fluß. Echt idyllisch.
Ein Wasserbüffel frisst die frischen Bambusblätter vom Baum. Das ist so entzückend, daß wir stehen bleiben und ihn beobachten.
Eine kurze Steilauffahrt später stehen wir auf der Q279, die uns bis in die Ha Long Bucht bringen wird.
Wenn man kein Geld für ein Auto hat, kann man sich mit ein wenig Kreativität aus einem Moped und ein paar Altteilen sogar seinen eigenen LKW basteln! 😎
Eigentlich wie in Österreich: Eine arbeitet, Zwei schauen zu! 😀
Die Q279 ist super in Schuß, von ein paar kleinen Ausnahmen (Schlaglöchern) mal abgesehen.
In den kleinen Orten ist reger Verkehr.
Zuckerrohr
Gut, daß wir keinen Platz auf der Honda haben, denn Sonja würde so gerne einkaufen! 😯
Ziegen
Sie entspannen einfach auf der Straße.
Fahrender Händler
Schwertransport
Enten und Hühner
Arme Schweine … 🙁
Ein Fluß taucht neben uns auf.
Wir sind noch immer sehr flott unterwegs und so verlieren die 260 Kilometer, die wir heute zurücklegen müssen, langsam ihren Schrecken.
😎
Doch nur der Q279 nach Ha Long zu folgen wäre nicht „Geri-like“, also biegen wir auf eine kleine Strecke ab, die parallel zur Q279, in einem großen Bogen nach Süden führt.
Wir fahren auf einer schmalen Betonpiste durch die üppige Vegetation.
An Verkehr sind sie definitiv nicht gewöhnt und beanspruchen daher die „Vorfahrt“ für sich! 😉
Nach 10 Kilometern endet die Betonpiste und wir stehen im Schlamm.
In den flachen Teilstücken steht so richtig der Schlamm. Wir überlegen kurz, ob wir uns das wirklich antun wollen, doch unsere Reise soll ja ein Abenteuer sein, also weiter.
Es geht steil bergab und wir rutschen dahin.
Sonja zieht es vor zu Fuß zu gehen und Fotos zu machen! 😀
Der Schlamm wird immer schlimmer und es kommen auch die ersten „Bachdurchfahrten“. Da habe ich den Vietnamesen mit meiner Aussage doch glatt unrecht getan, daß sie im Gegensatz zu den Laoten, keine nassen Füsse bekommen wollen und daher überall Brücken bauen … 😉
😎
Luftlinie haben wir noch 14 Kilometer bis wir wieder auf der Q279 sind.
Und der Schlamm wird heftiger …
Wenn wir doch einmal nicht so viel Zeug mit uns rumschleppen würden … 😉
Die Piste führt wieder nach oben.
Und wir schlingern dahin.
Die kurzen trockeneren Passagen nützen wir, um das Profil unserer Reifen durch die höhere Geschwindigkeit sauber zu bekommen.
Kurz habe ich den Gedanken, daß mir heute Steine und Felsstufen lieber wären …
… und solche Wünsche werden natürlich prompt erfüllt! 😯
Dann doch lieber Schlamm! 😀
Ich gebe zu, ich würde jetzt gerne alleine auf meiner EXC stehen und hier mal so richtig durchpflügen! Vor der vollbeladenen Honda mit Sonja hinten am Sozius habe ich viel zu viel Respekt und so „füssel“ ich uns durch den Schlamm. Elegant ist es nicht und kräfteraubend noch dazu, aber wir kommen sicher durch die heftigen Stellen.
Wirklich besser ist die Mopedspur hier auch nicht.
Kalt ist mir mittlerweile nicht mehr! 😉
5 Kilometer sind wir jetzt schon auf diesem „Zeug“ unterwegs.
Und noch kein Ende in Sicht! 😯
Es geht wieder steil nach unten.
Vielversprechend!!! 😯
Sonja steigt lieber ab. 😉
Knöcheltiefer Schlamm soweit das Auge reicht.
Und es geht weiter steil bergab.
So richtig steil bergab!
Wohlbehalten unten angekommen …
… wird die Piste deutlich besser.
Eine letzte Bachdurchfahrt.
Und wir stehen nach dieser Steilauffahrt …
… nach 8 Kilometern auf einer Schotterpiste, die uns zur Q279 begleitet. Wow, das war heftig, aber schön! 😛
Jetzt haben wir Vorrang! 😉
Die Kettensäge haben wir glücklicherweise nicht gebraucht.
Reisfelder
Und ein wenig harmloser Schlamm.
Rechts führt ein kleiner Weg hinunter zum Fluß und wir machen eine kurze Pause.
Unsere Honda haben wir wieder gut „eingesaut“! 😀
Dafür schauen meine Stiefel besser aus, als erwartet.
Der Fluß ist traumhaft schön.
Ausgeruht fahren wir weiter.
Und erreichen wieder Asphalt.
Und kurze Zeit später die Q279.
Eine normale vietnamesische Straße! 😉
Wir genießen die flotte kurvige Fahrt.
Zuckerrohrfelder.
Und erreichen einen großen Ort. Ich kann Euch leider nicht sagen welchen, da die Ortstafeln hier keine Namen tragen und unser GPS den Ort nicht kennt.
Sonja sieht im Vorbeifahren ein super nettes Cafe. Wir wenden und parken die XR ein. Ein ca phé für Sonja, zwei Yoghurtkaffees für mich und etliche Fotos mit dem Besitzer und den anderen Gästen später, düsen wir gestärkt wieder auf der Q279 dahin. Den Zwischenstopp haben wir uns wirklich verdient.
Er ist so groß, daß seine Füße sogar von der XR hinunterreichen. Das hat bisher noch kein Vietnamese geschafft. 😉
Anhänger „light“ 😉
Wir passieren einen kleinen Pass und plötzlich liegt die Ha Long Bucht vor uns. Wir haben lange gezweifelt und überlegt, ob wir überhaupt in dieses Touristenmekka fahren sollen, doch der Anblick verzaubert.
Doch wir wollen nicht in Ha Long Stadt bleiben, sondern weiter in Richtung Nordosten nach Cái Rong auf der Halbinsel Van Don fahren. Dort soll es kaum Touristen geben und das klingt irgendwie interessanter.
Ha Long Stadt ist eine einzige Baustelle, da am Strand ein riesiger Vergnügungspark gebaut wird. Es wurden sehr hohe Metallwände aufgestellt um die Baustelle uneinsichtig zu machen, nur leider nehmen diese Metallwände die komplette Sicht auf die Bucht und die Berge. Schade, daß hier alles „verschandelt“ wird. 😯
Sauberkeit ist hier auch nicht oberstes Gebot …
Nach den paar Fotos fahren wir weiter.
Und kommen über die große Brücke …
… in den nicht so touristischen Teil von Ha Long.
Noch eine Bucht weiter, entdecken wir eine super nette Promenade, auf der wir mit der XR entlang vom Strand fahren. Die Ausblicke auf die Ha Long Bucht sind hier ein Traum!
😎
Touristen gibt es auch hier schon keine mehr.
Nur mehr die Fischer.
Und wir überlegen hier zu bleiben …
… denn es gäbe auch ein paar ganz nett aussehende Hotels.
Doch wir wollen nach Cái Rong!
Und von Cái Rong trennen uns jetzt noch 45 Kilometer, also weiter.
Ein vertrauter Anblick.
Die Stadtausfahrt von Ha Long City.
Der Verkehr wird heftiger und heftiger. Wir stecken in einer riesigen Blechlawine die in unsere Richtung rollt.
Wir überholen! Links, rechts, links, rechts, ganz rechts – da uns mal wieder ein Moped auf unserer Seite entgegenkommt.
Die Autos fahren in der linken Spur, die Mopeds in der Rechten. Doch manchmal sind sie so langsam, daß wir ganz links überholen müssen. Ich komme mir vor wie in einem Computerspiel mit extrem geiler Grafik, aber nur einem verfügbaren Leben … 😯
Es staubt und alles ist dreckig. Mir wird langsam bewußt, daß meine Assoziation von nicht touristisch mit Einsam komplett falsch war. Hier kommen einfach keine Touristen mehr her, das heißt aber nicht, daß wir hier alleine sind.
Wir kämpfen uns durch und 10 Kilometer vor Cái Rong, mitten im Dreck möchte ich am Liebsten wenden und zurück zu der schönen Promenade von vorher fahren. Doch die 10 Kilometer halte ich jetzt auch noch durch.
Nach langer Zeit in der Blechlawine entschädigen die ersten Ausblicke auf die Bucht.
Wir erreichen Cái Rong und finden sogar auf Anhieb das geplante Hotel. Doch ich fahre absichtlich daran vorbei, denn ich will zum Hafen und die Bucht von Van Don sehen.
Im ersten Augenblick bin ich total enttäuscht. Viele Boote, Dreck, eine Baustelle und noch mehr Dreck. Ich will hier nicht bleiben und frage Sonja, ob wir nicht zu dem Ort mit der schönen Promenade zurückfahren sollen. Ich beginne das GPS zu programmieren und dabei wird mir klar, daß wir in die Dunkelheit kommen würden, denn es ist schon 16Uhr40 und um 17Uhr geht die Sonne unter.
Und außerdem bin ich komplett matschig im Kopf. Der viele Verkehr und die vielen Schlaglöcher fordern ihren Tribut.
Wir schauen uns an und auf den zweiten Blick ist der Ort gar nicht so unnett.
Also beziehen wir, wie geplant, das Van Don Harbour View Hotel, nehmen uns das schönste Zimmer und gehen wieder zurück zum Hafen, denn ich würde gerne meinen ersten Sonnenuntergang in Vietnam sehen.
Doch dafür ist es auch heute leider schon zu spät.
Also schlendern wir durch die Bucht.
Und beobachten die Fischer beim Löschen ihrer Ladung. Wir bewundern die Unmengen an Austern, die hier am Pier mit der Schneeschaufel in die entsprechenden Transportkisten verladen werden und schauen uns die Bootswerften an.
Dann zurück zum Hotel, denn langsam verspüren wir ordentlichen Hunger. Wir fahren mit der XR los, um ein Lokal zum Abendessen zu suchen. Das erweist sich jedoch als echt schwierig, denn in Cái Rong gibt es Nichts! Also Nichts, wo wir freiwillig essen wollen. Es ist Alles echt grauslich hier!!!
Nach Langem auf und ab finden wir zwei Lokale, die außer Com auch Pho anbieten. Wir entscheiden uns für Eines und bekommen statt Pho bo, Pho lon (mit Schwein) – auch gut. Geschmacklich ist es die schlechteste Suppe der bisherigen Reise, doch sie ist warm und sättigt. 😯
Und nach mehreren Anläufen haben wir auch die kleinen Limetten, Pfeffer, Fischsauce, Chili und Kräuter am Tisch stehen. 😉
Im Shop daneben bekommen wir noch zwei Dosen kaltes Bia Ha Noi.
Mit vollem Magen aber kulinarisch „unbefriedigt“ fahren wir zurück ins Hotel und parken die Honda standesgemäß in der Lobby.
Im Zimmer esse ich noch die Buns, die wir vor der Suppe im Ort erstanden haben. Mit dem kalten Bier stellen sich so wenigstens bei mir ein paar Glückshormone ein! 😉