Auch Vietnam hat uns bewegt und zu einem gewissen Grad verändert. Aber das ist ja im Grunde auch der Sinn einer Reise …
Vietnam ist ganz Anders als Laos und in keinster Weise zu vergleichen. Laos und vor Allem die Laoten haben uns tief berührt.
Das war in Vietnam komplett anders. Wir haben es kaum geschafft, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen oder uns zu verständigen. Sie waren oft sehr schroff und abweisend, außer sie haben Geld gewittert, dann waren wir natürlich ihre besten Freunde!
Doch Alles der Reihe nach!
Ich habe im Folgenden versucht, Alles was uns während der Reise und auch danach beschäftigt hat, in Worte zu fassen und hier abzubilden. Die Nummerierung ist spontan entstanden und besitzt keine Gewichtung. 😉
1. Sauberkeit
Auf der augenscheinlichen Seite wird hier gerne gefeudelt! Die andere Seite will man meistens besser nicht sehen. 😉
Die Straßen und Häuservorderseiten in den Orten sind meistens sehr sauber und gepflegt. Sobald man aber um die Ecke biegt und sieht, wie die Menschen hier wirklich leben, zeigt sich ein komplett anderes Bild. Alles ist schmutzig und verwahrlost und überall liegt der Mist herum.
2. Helme
Ich finde diese Helme für Mädels super, die hinten einen Ausschnitt für den Pferdeschweif haben!
Zugegeben, ich habe zwar keinen Pferdeschweif, aber lustig finde ich das Ding trotzdem:
Es ist für uns beeindruckend, mit welcher Konsequenz die Vietnamesen Tracht tragen.
Ein bedeutendes Teil dieser Tracht ist in vielen Regionen ein Haarknoten am Kopf.
Um diesen zu schützen wird er in Stoff gehüllt!
Das ist ja Alles ganz toll und wunderbar, wenn die Mädels dann aber ihren Helm über eben diesen Haarknoten am Kopf stülpen, um ihn im Falle des Falles zu schützen, bekomme ich jedes mal einen Lachkrampf! 😀
3. Nähe
Vietnamesen sind anders. Sie haben kein Distanzgefühl, nämlich gar Keines.
Und auch keine Scheu.
Sie setzen sich einfach auf unser Moped, setzen sich unsere Helme auf …
… oder ziehen unsere Handschuhe an und verstellen Alles, was es auf dem Motorrad zu verstellen gibt. Auch das GPS, was manchmal für interessante Situationen und Streckenführungen sorgte.
Sie sind irgendwie große Kinder, zumindestens was ihr Verhalten betrifft.
4. Geldautomaten
ATMs sind Lotteriespiel, manchmal gibt es einfach Nichts, manchmal ein wenig und manchmal die vollen 5.000.000 Dong …
5. Die Sprache
Wir haben bis jetzt immer versucht, zumindestens die wichtigsten Worte in der lokalen Sprache zu beherrschen. Dazu gehörte immer: Hallo, Bitte, Danke, auf Wiedersehen, wie viel, zu teuer, Reis, Chili, Wasser, Benzin, etc.
Hier in Vietnam haben wir es nach zwei Wochen aufgegeben. Die Sprache ist eine reine Lautsprache und je nach Betonung, hat das Wort eine komplett andere Bedeutung.
Ich habe es bis zum Schluß nicht geschafft, „DANKE“ richtig auszusprechen. Alle haben sich immer nur gewundert, was ich ihnen sagen will und sich dann amüsiert. Wahrscheinlich habe ich nicht „Danke“ gesagt, sondern „der Himmel ist grün“ … 😉
Das einzige Wort, das ich glücklicherweise von Anfang an richtig geschafft habe, war „DAII“. Es bedeutet: Volltanken … 😀
6. Gestik und Mimik
Unsere normale Gestik, Mimik und Pantomine funktioniert hier nicht. Wenn wir etwas deuten verstehen sie uns nicht. Scheinbar wird hier anders kommuniziert. Ein Vietnamese deutet einmal auf Sonja und macht eine Geste, als würde er sie umarmen. Da heißt hier, daß man zusammen ist. Ich nehme Sonja an der Hand um ihm zu zeigen, daß er Recht hat und diese Geste versteht er bereits nicht mehr.
Für uns normale Gesten, wie auf den Tank zeigen, auf ein Zimmer, auf einen Geldschein, eine Suppe, etc. verstehen sie nicht, oder wollen es nicht … 😯
7. Quartiere
Unterkünfte sind spährlich gesät und meistens nur in den großen Orten zu finden.
Das ist ein Relikt aus dem Kommunismus, wie wir erfahren mußten. Denn im Kommunismus war es dekadent zu reisen und deshalb brauchte man keine Hotels.
Die touristisch sehr abgelegenen Orte, an denen wir waren, haben da noch nicht aufgeholt und so war es teilweise ungewiß, ob wir wirklich ein Dach zum Schlafen über unseren Köpfen haben werden.
8. Wasserbüffel
Ich liebe Wasserbüffel und könnte ihnen stundenlang zuschauen.
Und werde die Wasserbüffelscheissehaufen mitten auf der Ideallinie vermissen. 😉
9. Bia Ha Noi
Es hat nicht den Kultstatus von BeerLao und wird ihn auch nie erreichen.
Dennoch war es eine willkommene Belohnung nach einem harten Tag im „Dirt“!
Einzige Schwierigkeit war, die Dosen kalt zu bekommen, denn meistens stehen sie einfach nur im Regal und werden warm verkauft. 😯
10. Legenden
Den Spruch:
Die Vietnamesen bauen den Reis an, die Laoten liegen am Boden und schauen ihm beim Wachsen zu und die Thais ernten und vermarkten ihn, kann ich so nicht mehr unterschreiben!
11. Fahrzeuge
Es gibt Millionen von Mopeds!
Der Toyota Hilux aus Laos ist hier der Ford Ranger. Und dann gibt es auch einige Porsche, große Mercedes und BMWs, die aber einfach krank sind, denn die Maximalgeschwindigtkeit außerorts beträgt 60 km/h!
Dafür haben wir die kleinen Zugmaschinen aus Laos kaum gesehen. Die Bauern hier haben entweder echte Traktoren oder arbeiten noch mit den Wasserbüffeln und einem Holzpflug.
12. Geldabzocke Touristen
Die gibt es ja überall, aber hier in besonderem Maße.
Während wir in Mai Chau beim Abendessen sitzen, kommt ein Mann und kassiert Geld, weil wir da sind. Kein Gegenwert, außer einem Stück Papier, das wir bekommen. Alle raten uns jedoch besser zu bezahlen …
Die Preise am Markt betragen für uns Faktor X zu den Preisen, die die Vietnamesen bezahlen.
Auch Quartiere sind um ein Vielfaches teurer.
Von den Permits für die Grenzzone, ohne denen man ja nicht fahren darf und ohne denen man auch angeblich kein Quartier bekommt, rede ich noch gar nicht … 😉