Beim Frühstück auf dem Balkon des Guesthouse bekommen wir eine kleine Speisekarte, aus der wir uns unser Frühstück zusammenstellen können. Wir entscheiden uns wieder für den Fruchtteller, Kaffee und Mangomilchshake.
Spiegeleier mit Schinken und KTM-Würstchen … 😀
Bananapancake
und genießen die selbst besorgten Mangos von gestern Abend.
Vor dem Guesthouse entdecke ich das selbst produzierte Fitnessgerät des Betreibers. Einfach zwei Mineralwasserflaschen mit Beton ausgießen, eine Stück Bambus dazwischen und fertig ist die Hantel.
Danach gehen wir in die Stadt. Heute ist Kultur an der Reihe, denn wir wollen die Vats erkunden, die wir gestern ausgelassen haben. Doch zuvor schauen wir beim Palastmuseum vorbei.
Die Vats sind traumhaft schön. Diese meditative Ruhe sobald man sie betritt, da die ganze Hektik, der ganze Lärm auf wundersame Weise draußen bleiben! Und es ist auch beeindruckend, wie unterschiedlich sie sind. Manche ganz spartanisch, auf das Wesentliche reduziert, manche sehr reichhaltig verziert, manche mit Fresken, andere wieder mit den klassischen Schablonenmalereien. Und es gibt sooooo viele anzusehen.
Traumhafte Fresken.
Schon geschmückt für das Buddhistische Neujahr.
Für uns Piloten??? 😉
So sehen die laotischen Ziegel aus – und auch deren Lagerung. 😀
Vielseitig verwendbar …
Die Slowboats am Mekong. Sie bringen die Touristen von Houay Xay nach Luang Prabang.
Wie eine Zeitreise …
Auch hier schön die Rinne für die rituelle Buddhawaschung zu sehen.
Ich gebe zu, wir haben am frühen Nachmittag einen Vat-overflow erreicht. Wir setzen uns an die Mündung von Mekong und Nam Khan, beobachteten die Laoten beim Fußgängerbrückenbau – nur aus Bambus – und genießen das kühle Lüftchen.
Die Touristen wollen nicht glauben, daß die Brücke noch nicht passierbar ist.
Und stehen schlussendlich vor dem „Loch“ … 😉
Kurz bevor wir gehen wollen, kommt ein sehr schlanker und muskulöser Laote mit Seil. Richtig gedacht – er klettert auf die Palmen um die Kokosnüsse zu ernten – ohne Hilfsmittel.
Danach zwei starke Cappuccini im „Le Banneton“.
Wir bummeln entlang des Nam Khan.
Wir beobachten die Mönche, wie Sie eine zweite Brücke über den Fluß bauen, abermals nur aus Bambus und ohne technische Hilfsmittel. Als Hilfe dient ihnen einzig ein Boot, daß von einem Seil quer über den Fluß stabilisiert wird.
Nicht nur wir schauen zu …
Eine laotische Alarmanlage … 😉
Asiatischer Fake???
In diesem kleinen unscheinbaren Supermarkt …
… entdecken wir:
Wir fallen in die Fake-Mall ein. Ich suche eine kleine Tasche, die ich mit dem bis jetzt schon erstandenem Werkzeug und den Ersatzschläuchen füllen und an den Lenker montieren kann. Wir müssen dringend Gewicht vom Gepäckträger los werden. Wir werden fündig, denn es gibt gefakte Ortlieb 5Liter Packsäcke in einer annehmbaren Qualität.
Am Weg nach Hause kaufen wir uns am Straßenrand wieder diese phantastischen, mit Aubergine, Zitronengras und Erdnüssen gefüllten Blätter, nehmen Chili mit, kaufen uns im Quartier eine große Flasche eiskaltes Beerlao und setzen uns auf den Balkon. Relaxprogramm!!! 😉
Ich verstaue das Werkzeug im neu erworbenen Packsack und befestige ihn mit der neuen Gepäckspinne an der Lenkermittelstrebe. Sieht gut aus, mal sehen wie es sich morgen bewährt …
Da der Packsack echt gut ist, sowohl von der Qualität als auch von der Größe, kaufen wir uns noch zwei … Jetzt geht auch das Handeln schneller. Entweder Du akzeptierst 150.000 kip für beide oder nicht! Wir haben nichts zu verlieren und gewinnen dadurch … 😉
Danach gehen wir in die Stadt zum Abendessen. Ich finde endlich wieder sticky rice und kaufe mir ein halbes Huhn und eine Brust.
Nochmals schnell auf den Grill.
Sonja will nicht warten und kostet gleich …
Dann gehen wir wieder Suppe essen – ist zwar viel, aber sooooo lecker!!! 😉
Glücklich!!! 😀
Wir setzen uns auf unseren Balkon im Guesthouse, holen uns noch ein Bier und naschen das Hühnchen und den Reis – Glück geht durch den Magen! 😉
Im Haus vis-à-vis beobachten wir seit drei Tagen die Männer mit nacktem Oberkörper beim Walzen und Arbeiten. Wir mutmaßen, was sie dort produzieren … Sonja fragt an der Rezeption und schon dürfen wir zusehen. Es sind Goldschmiede bei der Arbeit. Sie walzen das Gold und löten es dann in filigraner Handarbeit zu auserlesenen Schmuckstücken. Sie fertigen Panzerketten, eine lange breite Halskette aus lauter kleinsten Gliedern, Anhänger und noch vieles mehr. Es ist schon spät am Abend, doch sie haben soeben erst zu Arbeiten begonnen. Durch die ganzen Lötbrenner wäre es unter Tags zu heiß.
Eine lange Kette in Handarbeit …
Hier entsteht ein Anhänger.
Sie füllen etwas Benzin in eine große Stahlflasche unter dem Tisch, pumpen dann mit dem rechten Fuß auf einem Blasbalk um beim Brenner eine schöne heiße blaue Flamme zu erhalten – kein Gas – kein Sauerstoff …
Die einzige Maschine ist die zweite Walze, die elektrisch betrieben wird – Alles andere ist Handarbeit – so richtige Handarbeit!!!
Er zieht den frisch gewalzten Goldfaden durch diesen Block, damit er exakt die richtige Stärke erhält.
Über einen Nagel, den er in eine Handbohrmaschine einspannt, wickelt er den Goldfaden auf und schneidet ihn danach in kleinste Segmente. Diese benötigt er um eine Panzerkette anzufertigen.
In einem kleinen Zimmer liegt eine Matratze am Boden, dort dürften sie schlafen. Ich will gar nicht wissen, wie wenig sie verdienen! Alleine zu sehen, unter welchen Bedingungen sie leben und arbeiten müssen, läßt mich sehr bescheiden und dankbar werden …