Er wollte sich einfach nicht fotografieren lassen, doch die extravaganten Hausschuhe sind schön zu erkennen. 😀
ohne Worte …
Nach dem Frühstück geht es voller Tatendrang los.
Wir wissen noch nicht wohin, aber bis Mueang Khoune müssen wir auf jeden Fall. Dort steht in einem zerbombten, also nicht mehr vorhandenen Sim, ein Buddha aus Beton, der langsam verwittert und sich dadurch zum „Wahrzeichen“ Laos entwickelt …
In Wirklichkeit trifft das Wort „verfallen“ es besser, als „verwittert“. Die Stätte hat zugegebener Maßen ihren Reiz. Von Wahrzeichen würde ich hier aber nicht sprechen, denn da hat Laos eindeutig Schöneres zu bieten.
Da wir für laotische Verhältnisse super zeitig dran sind, ist der Ticketschalter wenigstens noch unbesetzt … 😉
Im Schatten vor dem Vat beratschlagen wir die weitere Strecke.
Entweder mit Laurents Plan weiter nach Mueang Mok oder nach Süden Richtung Pakxan und dort auf die Straße 13, die Hauptverbindung zwischen Nord und Süd. Bis jetzt waren Laurents offroad Routen wirklich genial, andererseits wollen wir langsam nach Süden. Wir haben fast Halbzeit und viel Zeit durch die Motorradinstandsetzungsarbeiten verloren …
Dennoch wollen wir auch Natur – off the beaten tracks – und so folgen wir Laurents Plänen nach Mueang Mok, ohne zu wissen was uns dort erwarten wird! Der Reiseführer steigt hier schon lange aus …
Der Einstieg in die Piste ist heftig. Starke und vor allem tiefe Auswaschungen lassen nicht mehr viel befahrbaren Boden übrig. Dazwischen große Felstreppen und loses Geröll, also Alles was das Enduroherz begehrt … 😉
Die Szenerie entschädigt jedoch für alle Strapazen.
Da haben wir es deutlich leichter.
😉
Natürlich weit voraus schauen, doch vor der Kurve weiß man dann doch nie, ob man wirklich „auf“ der richtigen Spur ist. 😉
Die Ideallinie der lokalen Mopeds ist auf jeden Fall ein guter Anhaltspunkt.
Unglaublich schön.
Wie in Trance geht es dahin.
Ich könnte hier Tage verbringen, nur um Alles in mich aufzusaugen.
Gute 30 Kilometer geht es so dahin, bis wir nach links, durch den kleinen Bach, abzweigen.
Die Piste wird jetzt sehr staubig.
Wir wissen nicht ganz, ob das mal wieder ein super Abschneider von unserem GPS ist, oder die geplante Route.
Es geht auf jeden Fall auf einem „Motorcycle Trail“ dahin.
Idyllisch durch den Wald, vorbei an unzähligen Reisfeldern, Büffeln und Matsch …
Kleine „river crossings“.
Es ist absolut einsam hier und traumhaft schön.
Matsch …
Also fast einsam … 😉
Nach 15 Kilometern erreichen wir eine große Piste und tanken „vom Faß“.
Auf der Piste geht es flott dahin, teilweise bis zu 65 km/h …
Und durch den guten Zustand bleibt auch Zeit für mich, die Aussicht zu genießen.
Laotische Aufforstung?
Wir klettern immer höher und mir wird langsam frisch, das ist ungewöhnlich.
Auf der linken Seite, kurz vor der Paßhöhe taucht auf einmal eine Holzblockhausreihensiedlung auf. Noch nicht fertiggestellt, aber trotzdem schon wieder verwaist.
Im Schatten eines der Häuser machen wir Pause und siehe da, laut GPS sind wir auf 2.300 Metern Höhe! Deshalb ist mir frisch.
Etwas luftig, mein „neues“ Heim … 😀
Der Abstieg wird wieder anspruchsvoller. Viel loses Geröll, tiefe Auswaschungen und die ersten Tiefsandpassagen.
Also ich möchte nicht tauschen …
Ein kleiner Wasserfall am Pistenrand.
Am Anfang war er neugierig …
… zog es dann doch vor zu flüchten …
… um kurze Zeit später festzustellen, daß Er eigentlich der Größere und Stärkere ist …
… und jagte uns!!! 😯
MIt 40 km/h kam er uns immer noch näher und der Boden bebte unter seinen Hufen. Ab 50 km/h machten wir einige Meter gut und er gab glücklicherweise auf …
Je näher wir Mueang Mok kommen, desto besser wird die Piste.
Kurzer Fotostop für unsere Suzuki!!!
Fahrfreude pur …
einfach schön …
Ich muß zugeben, ich hatte ein mulmiges Gefühl, doch diese Wasserbüffel …
… wollten scheinbar keine europäischen Mopedfahrer zum Mittagessen … 😀
Die letzten Meter.
Wir landen um 14:30 in Mueang Mok. Eigentlich zu früh um schon Schluß zu machen, aber der nächste größere Ort ist gute 100 Kilometer entfernt, und das geht sich vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aus.
Es gibt ein „governmental Guesthouse“, da ist jedoch niemand und das Ganze sieht aus wie ein abgelebter Regierungsbau im tiefsten Rußland vor 20 Jahren. Alte, abgesessene und inzwischen schon zerrissene Lederfauteuils auf den Gängen, mindestens 1 Jahr schon nichts mehr geputzt und einfach nur ekelig.
Doch es gibt noch ein zweites Guesthouse. Sehr, sehr, sehr einfache Zimmer und Gemeinschaftsbad. Aber nicht so schlimm, denken wir uns, denn wir sind die einzigen Gäste.
Das Zimmer ist in einem Bretterverschlag, hat ein Fenster ohne Glas (nur Holzflügel außen), ein steinhartes Bett (Holz mit einer 3cm dicken Reisstrohmatratze darauf), einen kleinen Tisch mit einem Sessel, ein Moskitonetz und einen Ventilator über dem Bett.
Das Bad ist ein Plumpsklo mit Dusche …
Am Gang hängt ein Spiegel und auf der Ablage davor liegt ein Kamm … Wir überlegen beide kurz, wer den Kamm hier vergessen haben könnte, sind uns aber einig, ihn, so schmutzig wie er ist, niemals berühren zu wollen!!!
Aber irgendwie ist es trotzdem nett hier.
Wir sitzen kurz im Zimmer und planen grob die weitere Reise. Was wir noch sehen wollen und wie weit sich das mit Laurents Routen kombinieren läßt.
Danach gehen wir in den Ort. Der Markt ist sehr einfach und wir finden leider keine Foodstalls.
Auf der anderen Seite der Brücke hören wir laute Musik.
Sie kommt aus diesem Lokal. Davor raucht ein kleiner Griller.
Da es uns hier zu laut ist, gehen wir wieder zurück zum Markt.
Auf dem großen Platz bauen sie gerade eine Luftburg auf.
Wir finden ein Suppenlokal. Wenngleich der Aufgang alleine schon ein Abenteuer ist!
Der Suppentopf brodelt.
Und wir sind die einzigen Gäste …
frische Kräuter
Und für jeden eine große Schüssel Suppe.
Nach dem Essen ist die Luftburg auch schon fertig aufgeblasen.
Sonja sucht noch etwas Bestimmtes am Markt.
… Schokolade!!! 😀
Jetzt sind wir in der Stimmung für laute Musik und gehen wieder über die Brücke.
Das Lokal ist eine Karaokebar, der Griller inzwischen ausgegangen, dafür das Beerlao eisgekühlt …
Echt lustig zu sehen, daß sich auch die jungen Laoten vor dem Singen Mut antrinken müssen!!! 😉
Es ist schon spät, als wir aufbrechen.
Am Markt brennt bei einem Geschäft noch Licht. Eine Frau beendet gerade ihre Webarbeit und wir bewundern ihre Stoffe.
Ich sperre die Suzuki noch so gut es geht ab und wir fallen ins Bett.
also das schaut nach einer echt genialen etappe aus. sag mal was haben die in linie aufgebauten holzhäuser für eine funktion?
Ehrlich gesagt: Keine Ahnung! Wir vermuten, daß es ein Ansiedelungsprojekt gab, um Arbeiter, Bauern oder wen auch immer dort ansässig zu machen. Nur scheinbar hat es niemanden interessiert 😉
In den Hütten ist teilweise sogar schon der Estrich gegossen … Echt schade drum, wären geniale Ferienhäuser mit einer tollen Aussicht …