In der Nacht beginnt es zu schütten. Das pätschernde Geräusch vor den offenen Fenstern ist wie ein Schlafmittel. Die kühle Luft auf der Haut und die weichere Matratze lassen mich wie ein Baby schlafen.
In der Früh schüttet es immer noch. Wir schlafen weiter, verlängern das Quartier um eine Nacht, waschen Wäsche und gehen mal Kaffeetrinken – suuuuper Cappuccino und unser erster KaffeeLao (auch lecker, aber gewöhnungsbedürftig).
Mit dem richtigen Kaffee ist auch Regen okay … 😉
Als der Regen etwas schwächer wird, ziehe ich los um einen Regenschirm zu besorgen. Wir haben nur eine Regenjacke mit und die bekommt natürlich Sonja! Ich erstehe einen kleinen Knirps mit lauter chinesischen Schriftzeichen darauf um 25.000 kip (€ 2,50) – mal so richtig made in China … 😀
Natürlich hört es genau dann zum regnen auf, als ich aus dem Geschäft komme und den Schirm aufspannen will – na ja, besser so als weiterregnen.
Ein kurzes Mail nach Hause – die ersten Fotoimpressionen an unsere Lieben zu Hause – nur das schicken des emails dauert bei der Datenleitung 22 Minuten … 😯
Danach zieht es uns am Markt – schauen und Suppe essen.
Heute an einem anderen Stand, etwas weiter am Ende. Die Suppe ist milder, dafür mit frischer Tomate und ganzen Hühnchenteilen.
Und voll lecker …
Nicht nur wir schlemmen hier.
Danach noch eine große Runde am Markt. Wir beobachten das Treiben – der sticky rice mit pandanus ist leider aus …
Die Toyota Hilux …
Auch hier gibt es Knorr.
Danach schlendern wir zurück ins Quartier – Sonja geht es nicht gut, sie hat seit zwei Tagen massiven Durchfall und langsam keine Kraft mehr!
Trotzdem möchte sie heute noch nach Muang Sing, zu den drei alten Tempeln fahren.
Es ist schon kurz vor zwei als wir aufbrechen und die 60 Kilometer auf der Schlaglochstraße dauern einfach.
Am Straßenrand liegen überall diese großen runden Scheiben.
Kilometerlang liegen sie da und STINKEN vor sich hin. Wir sind uns nicht sicher was es wirklich ist. Die Vermutungen reichen von Elefantendung, über selbiges vom Wasserbüffel bis zu gepressten Fischresten. Der Gestank ist auf jeden Fall unerträglich.
Die Scheiben werden auf LKWs verladen …
Keine Ahnung wohin sie fahren, oder was sie damit machen.
Telefonpause … 😉
Auch in diesem schmalen Tal gibt es Reisfelder.
Ziegen
Kunstvolle Unterkonstruktion.
Die Straße ist naß und besteht aus Schlaglöchern, die unser Tempo massiv bremsen.
Die ersten Truthähne.
Je näher wir Muang Sing kommen, desto besser wird das Wetter und die Straße.
Das kleine Wettrennen verlieren die Laoten … 😎
Anzeige „B“ ist unser Gesamtkilometerstand seit Beginn der Reise. Wir haben soeben die ersten „1.000“ überschritten!!!
Worfür das auch immer steht …
Wir erreichen Muang Sing und finden auch gleich das Vat Luang..
Das Sim ist leider versperrt.
Durch ein offenes Fenster sehen wir ein wenig hinein.
Der restliche Komplex ist eine rießige Baustelle, denn die anderen Gebäude werden renoviert und teilweise neu aufgebaut.
Wir fahren zum zweiten Vat. Dem Vat Nam Keo Luang.
Der „Altar“ mit Buddhastatuen ist schön.
Auch dieses Sim ist versperrt und wir können nur durch ein Fenster hineinschauen.
Zum dritten Vat fahren wir dann nicht mehr …
In Summe hätten wir uns den Ausflug sparen können. Die Vats sind zwar nett zum Anschauen, doch unter den gegebenen Bedingungen, daß alle geschlossen waren, es Sonja nicht gut geht und wir beide wegen der zu kleinen Sitzbank schon nicht mehr sitzen können, und morgen 300 Kilometer vor uns haben, wäre es im Nachhinein betrachtet, besser gewesen …
Die Gegensätze am Retourweg sind enorm. Eine Frau die ihr Kind im Korb am Rücken trägt …
und ein Prunkbau ein paar Kilometer weiter …
Die Bauern verkaufen ihre Waren am Straßenrand.
Auf den letzten 15 Kilometern ist es dunkel. Diesmal hatten wir uns wirklich geschworen nicht im Dunkeln zu fahren, denn die kleine Grablaterne, alias Scheinwerfer, der Suzuki erhellt gerade mal unseren vorderen Kotflügel. Das Licht erreicht jedoch nicht die Strasse … Ein Höllenritt, zudem jedes Schlagloch, jede Bodenunebenheit Sonja im Kreuz schmerzt …
Am Hinweg habe ich wieder einmal meine hintere Bremse verloren, diesmal ist der Geberzylinder undicht und verliert Bremsflüssigkeit … Als wir in Luang Namtha ankommen, fahre ich als erstes noch zur Mopedwerkstatt Bremsflüssigkeit kaufen. Ich erwische sie gerade noch, denn sie wollen gerade zusperren. Wir kaufen einen halben Liter Dot 3 und schmieren auch die Kette mit dem Altöl …
Danach ins Quartier – Sonja am Topf und ich Bremsflüssigkeit wechseln …
Dann Abendessen – zweit Ententeile vom Grill mit süß/saurer Sauce und ein Beerlao dazu. Nur beim Preis nehmen sie uns aus – 80.000 kip (€8) für das magere Essen – tja wir sind Touristen in der Stadt …
Danach noch in den Supermarkt für mein Gute-Nacht-Bier. Sonja will die ganze Zeit schon das zweite lokale Bier kosten: Namkhong (Nam=Fluss) – zum Vergessen, wir bleiben Beerlao treu!!! 😉