Eine wunderbare Nacht! Was so ein weicheres Bett alles ausmachen kann …
Den üblichen 3in1 Kaffee haben wir auch schon vermisst, aber hier gibt es ihn wieder im Hotel. Sonja hat sich aus Koffeinentzugsgründen schon gestern Abend einen gemacht … 😉
Danach zum Suppe essen. In das Lokal neben dem von gestern Abend, denn das haben sie uns empfohlen.
Der Mann sitzt draußen und frühstückt gerade selbst als wir kommen. Er freut sich jedoch über unseren Besuch, weckt seine Frau auf und schon steht unsere Suppe auf den Kohlen.
Sie ist zwar etwas lind im Vergleich zu den Suppen der letzten Wochen, aber sie wärmt und gibt Kraft für den Tag.
Apropos Wärme! Heute Nacht war es ordentlich kalt und jetzt ist alles in Wolken gehüllt, deshalb stellt der Mann im Cafe auch einen Topf mit glühenden Kohlen neben Sonja auf den Boden …
Am Weg zurück ins Hotel spüren wir richtig die kleinen Wassertropfen auf der Haut …
Wir verlassen Lak Xao auf einer Piste nach Süden.
Und überschreiten die nächsten 1.000 Kilometer in Laos. Unglaublich, wir sind jetzt schon 2.000 Kilometer unterwegs. 😯
Auch hier gab es viele Erdrutsche während der Regenzeit.
Wir kommen gut voran.
Und plötzlich weicht die Erde dem nagelneuen Asphalt. Laut Karte sollten wir hier über eine Piste über einen Stausee nach Süden fahren. Doch die Realität sieht anders aus.
70 Kilometer lang fahren wir durch eine trostlose Welt. Im See stehen noch die Reste der Bäume die durch das Wasser gestorben sind – als Mahnmal dieser „Katastrophe“ …
300 Meter Piste sind noch über … 😉
Straßenbau wie in Frankreich und Marokko. Es wird Teer ausgebracht und dann mit scharfkantigen Steinen bestreut. Die Autos und Motorräder fahren diese Steine dann fest und so entsteht ein super griffiger Asphalt!!!
Über eine große Brücke queren wir den Stausee.
Uns kommen viele Touristen auf den typischen kleinen Mopeds entgegen. Sonja verrät mir, daß diese Strecke als „Rollertour durch den Karst“ in Thakek verkauft wird …
Na ja, wir sind eh gleich durch und dann kommt „offroad again“! Ohne Touristen … 😀
Wir fahren auf einer der Hauptverbindungsstraßen in Richtung Vietnamesischer Grenze.
Wenn mich jemand gefragt hätte, wie ich mir Vietnam vorstelle, hätte ich gesagt: Sehr grün mit karstigen Hügeln, Reisfeldern und Menschen mit Reisstrohhüten. Und genauso sieht es hier aus. Ein Traum!!!
Uns kommen hunderte LKWs entgegen. Sie bringen scheinbar Waren von Vietnam nach Laos, Thailand und China.
Der vietnamesischen Grenze schon sehr nahe …
… tanken wir noch einmal aus dem Faß. Während der Tankwart, typisch laotisch, seinen Bauch kühlt … 😉
60 Kilometer vor der vietnamesischen Grenze biegen wir auf den Ho-Chi-Minh-Trail (HCMT) ab.
Anfänglich eine schöne breite Piste auf der wir zügig voran kommen.
Ein paar Häuser mitten im nirgendwo.
Sand, Staub und dieses gewaltige Grün!!!
Und phantastische Ausblicke auf die karstigen Berge.
Ziegen.
Reisfelder.
Ein paar Hütten.
Dann eine sehr wackelige, zumindest optisch halb verfallene Brücke.
Nur nicht zu viel nachdenken … 😉
Dahinter ändert sich die Piste komplett. Wie so oft in Laos, ist vor der Brücke nicht hinter der Brücke …
Die breite staubige Piste ist auf einmal ein einspuriger „Motorcycletrail“ im Tiefsand mit unzähligen Schlaglöchern und einer kaum ausnehmbaren Streckenführung.
Ich bin ständig versucht mir diese geniale Landschaft anzusehen, doch jeder Blick wird zumindest mit einem harten Schlag, wenn nicht durch eine Spurrinne oder durch eine Tiefsandpassage mit entsprechend dahinschlingerndem Motorrad bestraft. Ich muß mich auf die Piste konzentrieren und alles andere ausblenden!!!
Obwohl das echt schwer fällt.
Diese Brücke sieht noch verfallener aus.
Jedoch gibt es keine Alternative, also …
Beschattung auf laotisch. Nur seinen armen Hund hat er vergessen … 😀
Und schon taucht die nächste Brücke vor uns auf.
Viele Fahrzeuge sind hier nicht mehr unterwegs …
Außer den Traktoren, denn sie begegnen uns, wie die Mopeds, überall.
Die Piste wird wieder etwas besser.
Erstes „river crossing“ des Tages. Sonja kann sogar sitzen bleiben, denn langsam stellt sich etwas Sicherheit ein.
Wenngleich es nicht so einfach ist die richte Spur auszumachen. Meistens liegt dann trotzdem einer dieser großen Steine im Weg … 😉
Ganz schöne Strömung.
Der Laote beobachtet uns und unsere gewählte Spur.
Danach wird die Piste besser. Wie bereits erwähnt, Brücken und Flüsse … 😉
Die normale lange Staubfahne.
Noch eine Brücke.
Ein paar Hütten.
Ein paar Furten.
Dann sind wir auf der großen Piste Richtung Boualapha. Jetzt haben wir nur mehr ein „deep river crossing“, das auf unserer Karte vermerkt ist, vor uns. Ich vertraue auf laotische Lösungen, denn wie sollen sie sonst mit ihren kleinen Mopeds durch den Fluß kommen.
Und so ist es dann auch. Ein ausgehölter Baumstamm mit zwei „Matrosen mit Reisstrohhut“ warten bereits auf uns.
Durch den Fluss wäre abenteuerlich gewesen … 😉
Nachdem ich jetzt ja schon weiß, was ich tun muß, fahre ich langsam auf das Boot und stütze mich dabei mit den Beinen am Rumpf ab.
Geschafft! Ist zwar Alles sehr wackelig, wird aber schon gut gehen …
Sonja betritt das Boot, zumindestens vermute ich das, denn das Boot rollt plötzlich nach links und rechts. Dann geht es los.
Mitten in der Strömung hört der Laote vor mir auf zu paddeln und deutet mir, daß das hinten seine Frau ist und sie das Boot gemeinsam betreiben.
Freut mich ja total, ich mach das ja auch mit meiner Frau! Aber bitte paddel weiter, denn so wohl und sicher fühle ich mich auf dem Ding auch nicht!!!
Geschafft, wir sind angekommen! Ich fahre runter und wir bezahlen 20.000 kip. Es waren also doch Verbrecher gestern …
Ein Foto zum Abschied.
Und sie paddeln zurück.
Der Rest ist eine breite staubige Piste, die wir „Vollgas“ hinter uns bringen.
Die Kinder, die uns den ganzen Tag begegnen, sind super freundlich, denn sie winken uns immer zurück. Viele verneigen sich auch mit den geschlossenen Händen vor dem Gesicht. Eine schöne Geste, die ich mit einer Hand und einer dezenteren Verneigung zu begegnen versuche.
Es ist irre heiß.
Die Kinder am Weg von der Schule nach Hause versuchen sich auch vor der Sonne zu schützen.
😀
Wir sind in Boualapha, nur ein Guest House können wir nicht finden. Sonja fragt nach der zweiten Runde durch den Ort in der Bank nach und sie schicken uns ins „Governmental Guest House“. Dort ist natürlich wie immer niemand. Als Sonja beim Ministerium auf der anderen Straßenseite nachfragt, schicken sie uns jemanden vorbei.
Ich habe inzwischen das ganze Guesthouse durchforstet und mir bereits ein Zimmer ausgesucht. Das ganze Guesthouse sieht nach einer Mischung aus Kaserne und Gefängnis aus …
Der Mann beginnt das ausgesuchte Zimmer noch zu putzen (Staub zu saugen) und schon können wir hinein.
Das von mir ausgesuchte Zimmer war das einzige, bei dem sowohl das Bettzeug, als auch das Badetuch sauber waren. Nicht so in den anderen Zimmern … 😯
Denn der Mann hatte nichts zum Wechseln dabei!!!
Wir schauen uns den Ort an.
Sehr übersichtlich … 😀
Wir gehen auf den Markt.
Im Supermarkt kaufen wir uns Wasser und staunen über das Angebot … 😉
Dann setzen wir uns in das Lokal auf der anderen Straßenseite.
Eigentlich nur um mal ein Beerlao zu trinken.
Da sie unsere Frage nach Suppe bejahen, essen wir in Summe drei Suppen …
Und einen Papayasalat und drinken zwei Flaschen Beerlao. 😉
Super lecker und hier an der Hauptstraße sitzen und dem Treiben zusehen, macht echt Spaß.
Der Sohn der Besitzerin fährt mit dem Kind der jungen Laotin, die uns das Beer gebracht hat, die Hauptstraße auf und ab. Das Kind sitzt auf dem Tank und hält sich an der Lenkermittelstrebe fest.
Der Laote vis-à-vis langweilt sich inzwischen auf seinem Moped.
Sie hatte einige Beerlao, war guter Laune und während ihr Kleiner auf dem Motorrad herumkutschiert wurde, versuchte sie ständig mit uns zu plaudern, obwohl sie nur 10 Worte englisch konnte …
Irgendwann war es dann für uns alle Zeit aufzubrechen. Ein wenig Sorge hatte ich schon, daß sie alkoholisiert mit den beiden Kindern am Moped noch nach Hause gefahren ist.
Unsere Suzuki stellen wir in der Lobby unter den Stiegenaufgang. So ein paar Stufen ins Guesthouse können uns jetzt nicht mehr bremsen. 😉