Die Nacht war kurz, viel zu kurz. Wir sind müde und die Zeitumstellung mit 6 Stunden tut ihr übriges. Doch es hilft nichts, wir haben einen Termin um 9 Uhr mit Herrn Laurent, von Jules-Classic-Rental, um unser Motorrad in Empfang zu nehmen. Eigentlich wäre auch ein Frühstück schön gewesen … 😉
Pünktlich um 9 schütteln wir Laurent die Hand, Sonja geht Kaffee trinken und ich setze mich zu ihm aufs Moped und wir fahren die Suzuki holen. Recht flott geht es durch den chaotischen Verkehr! Na ich bin schon gespannt, was mich da die nächsten vier Wochen erwarten wird.
Wir fahren zu „Fuark“, einem Vietnamesen, der bei meiner Internetrecherche immer wieder aufgetaucht ist. Er betreibt eine Motorradwerkstatt und hat ein eigenes Motocrossteam und eine KTM EXC. Als er meinen KTM Helm sieht, ist das Eis gebrochen und wir lächeln beide. Nur eine 950 Adventure kann er sich hier in Laos nicht vorstellen. Ich mir dafür nicht die Reise auf der „kleinen“ Suzuki DRZ-400 … Auf dem Ding ist ja gerade mal Platz für mich, wo soll da das Gepäck und dann noch Sonja hin??? Aber daran werden wir nicht scheitern, denke ich mir und wir fahren zurück zu Sonja.
Dann gehts weiter in Laurent’s Büro, ans andere Ende der Stadt. Im dichten Morgenverkehr habe ich Mühe an ihm dran zu bleiben, ich bin so eine waghalsige Fahrweise nicht gewöhnt und kenne weder das Motorrad noch die Verkehrsteilnehmer … Aber es geht Alles gut. Viel Papierkram, technische Abnahme und dann erklärt er uns die Route, die er für uns ausgearbeitet und auf sein GPS programmiert hat. 22 Fahrtage, davon 20 Offroad klingen vielversprechend!!! Ein paar leichtere Passagen und ein paar schwierige warten auf uns. Und im Süden dann 11 „deep-river-crossings“ – davon habe ich ja immer schon geträumt. Doch er beruhigt mich und meint, wenn sie zu tief sind, sollen wir die Suzuki einfach an zwei Bambusstangen binden und sie auf den Schultern hinübertragen. Na das ist doch eine Aussage … 😉
Mein Reisepaß wird einbehalten, das ist üblich in Asien.
Und dann steht SIE da, unsere Gefährtin der nächsten vier Wochen. Mit Protektoren rundum und coolen Aufklebern vorbereitet wie für eine Rally … 😎
Wir fahren noch eine Simkarte kaufen und auf dem bewachten Parkplatz, so zwischen den ganzen lokalen Mopeds, sieht sie riesig aus …
Wir sind MILLIONÄRE!!!!! Vierfache um genau zu sein. 4 Millionen Kip nennen wir unser Eigen!
10.000 kip sind …
leider nur 1€ … 🙁
Wir bekommen 50.000, 10.000, 5.000, 2.000 und 1.000 Noten.
Wir verlängern unseren Aufenthalt in Vientiane noch um eine Nacht. Es wäre uns beiden zu stressig jetzt noch zu packen und loszufahren. Wir haben Hunger, das Hotel ist total nett und nachdem sie unsere Buchung etwas verschlampt haben, bekommen wir als Entschädigung für diese zweite Nacht die Presidential Suite zum Preis des normalen Standardzimmers. 😉
Wir gehen durch die Stadt. Der Tuk-Tuk-Fahrer schläft tief und fest in seiner Hängematte … 😉
In einem Geschäft entdecken wir diesen Weihnachtsbaum …
Und daneben das erste schöne Vat.
Wir sitzen am Ufer des Mekong – was für ein Gefühl …
Und gehen gleich daneben bei „3 Sisters“, einem vietnamesischen Lokal, essen. Wir bekommen Reisteigröllchen
eine vietnamesische Suppe
und einen vietnamesischen Nudelsalat
und dazu darf natürlich das eiskalte Beerlao nicht fehlen!!!
Wir erkunden die Stadt, besichtigen das „Patuxai“, das Siegestor von Vientiane, angelehnt an den „Arc de Triomphe“ in Paris.
Die Deckenverzierungen sind sehr schön und noch gut erhalten.
Nicht nur wir genießen die Aussicht auf die Stadt.
Und – ja, ich habe gefragt, ob ich ihn fotografieren darf …
Eines der zahlreichen Regierungsgebäude.
Wie unkompliziert kann der Alltag doch sein. Will man(n) seinen Wagen nicht selbst schieben, setzt man(n) sich zu seinem Freund aufs Moped und auf die Stange des Wagens und fährt einfach mit …
Hier zwar erst ein kleines Geschäft, aber schon vorhanden …
Sonja ohne Kaffee ist undenkbar, und so hat sie im Vorfeld schon Adressen für guten Kaffee in Vientiane ausgearbeitet. Die erste Adresse der Stadt ist „Naked Espresso“. Quer durch die ganze Stadt sind wir gelaufen, um dann zu erfahren, daß Laoten nach 17 Uhr keinen Kaffee mehr trinken und das Café somit schon geschlossen hat! Wir schauen auf die Uhr und es ist 17Uhr10 – Pech gehabt. Wenigstens bekommen wir noch ein Glas Wasser, denn die LaStrada ist schon fertig geputzt und wartet auf ihren Einsatz am nächsten Tag …
Zum Zeitpunkt des Fotos wussten wir noch nichts von unserem Glück. 😉
Um nicht nochmal laufen zu müssen, fahren wir mit dem Tuk-Tuk zurück.
Heute ist Vollmond und es entsteht eine mystische Stimmung über der Stadt.
Am Abend gibt es „Streetfood“-Curry. Vegetarische Curry sind Fehlanzeige, denn die Laoten sind Fleischesser, je fettiger, desto besser – arme Sonja …
Ja, richtig gesehen, das große Stück im Vordergrund ist Schweineschwarte mit Fett!
Wir holen uns noch einen gegrillten Fisch, der stilgerecht im Bananenblatt serviert wird. Leider schmeckt er so sehr nach Seetang, daß er für uns ungenießbar ist. Die Hunde am Straßenrand freuen sich jedoch über das „Leckerli“.
Auch Nachspeise muß sein, also frisches Kokosnußwasser mit Eiswürfeln, stilecht wieder aus dem „Sackerl“ mit Strohhalm. 😀
Und ich bekomme meine erste Bambusrolle „khao niau“. „Khao Niau“ bedeutet Klebreis (sticky rice) und wird in diesem Fall, leicht gesüßt mit gedünsteter und gewürfelter Yamswurzel in ein ausgehöhltes Bambusrohr gestopft. So sieht das dann aus.
Der Bambus wird streifenförmig aufgebrochen und der traumhafte Inhalt kommt zum Vorschein.
Schmatz …