Sonnenaufgang am Mekong. Einfach irre!
Die ersten Fischer ziehen die Reusen aus dem Wasser in ihre Boote und klopfen mit Bambusstangen den Fang ins Boot.
Wir stehen nur da, niemand spricht, es würde auch nur den Moment zerstören.
Laos erwacht – was für ein Gefühl …
Frühstück im Hotel. 😯
Wir schlendern noch durch Champasak und besichtigen das Sim.
Und am Retourweg ins Hotel entdecke ich in einem Laden eine Flasche Suzuki 4T Motoröl!!! 😀
Trotzdem verlassen wir Champasak, eigentlich ohne Ziel. Wir wollen wieder in den Norden, zu schön und ergreifend sind die Erinnerungen daran. Auch Zentral- und Südlaos hatten ihren Reiz. Die karstigen Hügel an der Grenze zu Vietnam, der HCMT und alle Erlebnisse, doch die Herzlichkeit der Leute, die gebirgigere Landschaft und die Kulinarik des Norden fehlen uns. Hier im Süden ist es heiß, sehr heiß. Im Schatten halten wir es kaum aus, nur den gibt es auf den Straßen nicht …
Wir versuchen einfach so weit wie möglich nach Norden zu kommen – Grobziel Savannakhet – aber mal sehen.
Als wir Champasak verlassen ist Stromausfall, ich schmunzle, die Aircondition funktioniert nicht mehr, doch im Zimmer ist es noch angenehm kühl – draußen nicht mehr …
Und Wasser kommt auch keines mehr aus der Leitung – Zeit zum Abschied nehmen.
Gesagt getan, nur eines hatte ich nicht berücksichtigt: wenn es im Quartier keinen Strom gibt, funktionieren auch die Tankstellen nicht und wir sind wirklich leer …
Tankstelle 1 – Fehlanzeige
Tankstelle 2 – Fehlanzeige
Tankstelle 3 – Fehlanzeige
und schon fahren wir auf Reserve im Benzinsparschonmodus …
Laos – Lösungen statt Probleme …
Wir tanken aus Flaschen, denn die brauchen keinen Strom und kommen so bis Pakxe, und dort gibt es wieder Strom. Die alte Frau, die uns den Benzin abfüllt, freut sich über unseren Besuch. Sie fragt wohin wir fahren und wir sagen Savannakhet. Sie nickt und ich bin mir nicht sicher, ob sie es selbst schon einmal bis dorthin geschafft hat.
Anfangs wußte ich nie, was ich an diesen Stationen machen soll. Die lokalen Mopeds fahren immer in der rechten Spur durch und so haben wir es auch gemacht. Jedoch hatte ich immer ein mulmiges Gefühl, denn in der Station sitzen Uniformierte. Andererseits wollte ich nicht stehen bleiben, wenn es nicht sein muß, denn das hätte sicherlich eine endlose Kontrolle unserer Papiere zur Folge gehabt.
Doch jetzt wissen wir mittlerweile, wofür diese Stationen da sind. Es sind Mautstationen für die LKWs!!! Hier gibt es Roadpricing nach aktuellem Gewicht. Dieses wird auf einer Waage vor der Station gemessen und dann an der Station kassiert. 😉
Pakxe durchfahren wir und finden uns auf der Straße 13 wieder. Das ist die Hauptlebensader von Laos, die Nord-Süd-Verbindung und die erste Straße, die durchgehend asphaltiert war.
😀
Sie haben es luftiger und schattiger als wir.
Die Sonne heitzt vom Himmel.
Uns bläst ein Heißluftgebläse entgegen – unerträglich …
Ich sitze ja wenigstens in der ersten Reihe Fußfrei und mein Gewand läßt den Wind durch, wie muß es denn meiner armen Sonja, in meinem Windschatten mit ihrem GoreTex Gewand gehen???
Erfrischung??? 😀
Die höchste Erhebung entlang der Straße 13 sind die Strommasten daneben. Soll heißen, wir sind konstant auf 200 Meter über Meeresspiegel und es gibt Nichts zu sehen.
Mehr als 95 km/h sind leider nicht machbar, denn einerseits ist die Drehzahl des Motors bei unserer Geländeübersetzung so schon am Maximum und andererseits tauchen ständig Flora, Fauna und Schlaglöcher vor mir auf und der Bremsweg der vollbeladenen Suzuki ist ganz beachtlich.
Wir kommen in einen Futterort …
Er besteht nur aus Streetfoodständen entlang der Straße.
Sonja hat Hunger. Ich verstehe es, denn das Frühstück im Hotel war eine Zumutung. Wir essen Suppe – brennheiße Suppe und das bei der Hitze und noch dazu mit viel Chilli – vollkommen egal, denn durchgeschwitzt sind wir ja eh schon … 😉
Gestärkt geht es weiter.
Kurz vor Savannakhet erblickt Sonja einen Kaffeestand, doch der offeriert nur Löskaffee mit Kondensmilch. So auf Koffeeinentzug sind wir dann auch noch nicht …
Wir sind zwar schon müde, aber wir wollen noch ein Stück weiter. Also fahren wir weiter nach Thakhek. Sind ja nur mehr 170 Kilometer … 😉
Ich trau meinen Augen nicht, als ich den Laoten auf seinem Moped auf der Ladebordwand entdecke!
Und dann noch Einen mitten in der Fracht …
Ein wenig drückt dieser Stein auf mein Gemüt, denn dort wird in knapp einer Woche unsere Reise enden … 🙁
Und wir überschreiten die nächsten 1.000 Kilometer. Das macht jetzt schon 3.000 Kilometer in Laos!!!
Unglaublich flach und heiß!
Am Straßenrand sehe ich 100erte Reifen liegen. Hier entstehen sie also, diese bizzaren Mistkübel aus alten Reifen …
und es gibt sogar Schalen …
Schnell ein paar Fotos, länger Stehenbleiben geht bei der Hitze nicht …
Kälber galoppieren unvermittelt vor mir auf die Straße – Notbremsung
Ein Schlagloch bei Gegenverkehr – Notbremsung
Der Toyota Hilux fährt aus dem Dirttrack einfach auf die Straße – Notbremsung
Der Hund will das überfahrene Tier auf der Straße fressen – Notbremsung
Ich habe die Tankstelle übersehen – …
Ein Tag auf der Straße 13 …
Ich kann darauf verzichten … 😀
Ich kann nicht mehr sitzen!!!
Ich will nicht mehr!!! 😯
Moment mal, da fährt doch tatsächlich ein Moped mein Tempo, also fast … Das gibt es doch nicht …
Bei der Tankstelle wissen wir es dann – ein Expat 😉
Er empfiehlt uns das Inthira in Thakhek. Déjà-vu, denn in Champasak residierten wir auch im Inthira …
Im Café bekommt Sonja noch einen Cappuccino …
… den wir am Mekong, mit Blick auf Thailand, genießen.
Sonja stürzt sich auf den Markt und ich kaufe inzwischen Motoröl – Suzuki Motoröl – für unsere Kleine. 😉
Bei den hohen Drehzahlen wird sie Ölsüchtig!!! Heute morgen habe ich schon einen halben Liter nachgefüllt und jetzt noch einmal. Aber das darf sein, denn auch wir sind durstig bei der Hitze. Und 380 Kilometer hinterlassen ihre Spuren …
Den Sonnenuntergang genießen wir am Mekong.
Abendessen? Nein, eigentlich Fressgelage am Mekong mit einem ganzen Huhn und einem Papayasalat für Sonja, zwei Hühnerbrüsten und einem Leberspieß für mich …
Und zwei Beerlao 😉 , denn auch wir sind durstig!!!
😀
Den Abend lassen wir auf unserem Balkon ausklingen.
Die ersten Gedanken an zu Hause tauchen auf. Wir vermissen Laos jetzt schon! Zu sehr haben wir es bereits in unser Herz geschloßen!!!
Die Leute, die Lebensart, das unbeschwerte Miteinander, das gute Essen, Motorradfahren im November und Beerlao …
Seufz …