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Auf Berlin’s Straßen

16 Grad sind eine Wohltat nach den gestrigen vierzig Grad in Österreich. Ein richtig ungewohntes Gefühl, nach dieser Hitzewelle, wieder einmal einen Pullover zu tragen. So stehe ich vor dem Hoteleingang am Berliner Flughafen Tegel.
 
Doch wie soll ich den Tag anlegen? So viel gibt es in Berlin zu entdecken. So viel zu sehen. So viel zu erleben. Schnell ist der Entschluß gefasst, meiner liebsten Nebenbeschäftigung zu frönen: zu schlemmen!!! Und wie kann man typischer starten, als mit der besten Currywurst der Stadt?!? 😉 Zu finden am Flughafen Tegel. Viele haben wir gekostet, doch keine konnte auch nur annähernd mithalten – mit der „EsS-Bahn“ Berlins abgefahrenster Currywurst!
 
Ein ausrangierter S-Bahnwagon dient als Verkaufsstand.


Und schlußendlich stand sie vor mir … natürlich standesgemäß mit einem Berliner Kindl vom Faß 😀

Dann quer durch die Stadt zum Mehringdamm. Hier steht an der Kreuzung zur Yorkstraße ein kleiner Kiosk, vor dem die Berliner geduldig ihre 30 minütige Mittagspause mit anstellen „verschwenden“, um in weiterer Folge „Minusstunden“ zu generieren, weil es heute – so wie fast jeden Tag – doch noch länger dauert, bis sie endlich das lang ersehnte Objekt der Begierde in Händen halten: Mustafa's Gemüsekebab!!!
 
Ich habe Zeit, stelle mich in die Reihe und beobachte die Leute rund um mich. Das französische Pärchen vor mir hat den Tip von Freunden erhalten. Bei der Frau hinter mir läutet ständig das Telefon und sie versucht sich zu rechtfertigen, daß sie bald wieder im Büro sei … Ein Mann will sich vordrängen, wird von der wartenden Menge „charmant“ ans Ende der Schlange verwiesen … 😉 Man muß es einfach einmal erlebt haben – und JA, es ist das Warten wert!!!

Der kleine Kiosk.

Hier beginnt die Schlange.

Hier gehts weiter.

Das Ende der Schlange 😀

Die Zubereitung

That's what you get!!! Hühnchenfleisch, frittiertes Gemüse, drei verschiedene Saucen (Knoblauch, Chilli und Kräuter), Salat, Zwiebel, frische Kräuter und Schafkäse. Den abschließenden Kick gibt dann noch ein ordentlicher Spritzer frische Zitrone über den „Döner“!!! Bon appétit!!!
So, jetzt hatten wir Vor- und Hauptspeise. Also weiter zur Nachspeise!!! Glücklicherweise ist es fast nur einmal um die Ecke, zu Vanille&Marille, meinem liebsten Eisgeschäft!!!!
Jeden Tag andere, selbstgemachte Eissorten, ausgefallene Creationen neben den Klassikern. Ein unkompliziertes und freundliches Ambiente laden zum Verweilen ein!
Die Kreationen des Tages:

Einzig der Preis … €1,20 pro Kugel sind echt Wucher, so klein wie die Kugeln sind!!! 😉
Meine Auswahl von heute: 2xMandel mit gerösteten Mandelsplittern und eine Kugel Sizilianische Pistazie 😎

Meine Lieblingssorte bis heute war Grieß mit Pflaume, gefolgt von Sizilianischer Pistazie. Doch nun ist Alles anders. Mandel mit gerösteten Mandelsplittern schmeckt himmlisch nach Marzipan, knuspert durch die Mandelsplitter und ist weniger süß, als befürchtet. Ich bekenne mich schuldig – ich konnte nicht wiederstehen …

Aus Kapazitätsgründen mußte ich mir nun ein Alternativprogramm für den verbliebenen Nachmittag überlegen. Shoppen ist, typisch Mann, nicht so meins … Und eigentlich hätte ich gerne ein Foto vom Brandenburger Tor als Titelbild für den Artikel, also los.
 
Am ehemaligen „Checkpoint Charlie“ zieht es mich aus der U-Bahn. Zu lange schon war ich nicht mehr hier. Der nachempfundene Grenzposten steht immer noch. Drei „MP's“ lassen sich, mit amerikanischen Fahnen in der Hand, mit den Touristen fotografieren. Das Bild eines russischen Uniformierten wacht über dem Geschehen. Für einen Augenblick ertappe ich mich, wie ich beim Anblick der Szene mit den Touristen lächeln muß.


Eine Ecke weiter wurde eine Ausstellung aufgebaut. Auf einer überdimensionalen Zeitleiste werden Einzelschicksale jener Bürger gezeigt, die die Flucht über die Mauer versuchten. Viele sind gescheitert, wurden gefangen genommen, gefoltert oder „verschwanden“ von der Bildfläche. Ein ausgestelltes Stück „der Mauer“ verleiht der Ausstellung soviel Realität, daß ich eine Gänsehaut bekomme.
Auf meinem weiteren Weg komme ich am Museum über die „Stasi“ vorbei. Viele Exponate zeigen die Vorgehensweise und „Arbeiten“ des MfS, des Ministeriums für Staatssicherheit, kurz Stasi genannt.
Wie weit sind wir eigentlich von der damaligen Situation entfernt? Auch heute werden „zum Wohl der Gesellschaft“, Telefone abgehört, biometrische Daten aufgezeichnet und das Internet überwacht. Viele machen sich über die neuen sozialen Plattformen gläsern, legen ihr Leben offen, erlauben jedem darin herumzustöbern, ohne Schutz und Grenzen.
 
Die „Verbrecher“ des MfS wurden angeklagt, bestraft, verurteilt … Doch heute? Die Methoden sind eigentlich die gleichen – okay, bei Facebook und ähnlichen Plattformen passiert es auf freiwilliger Basis!!! Haben wir wirklich nichts dazugelernt? Wiederholen sich alle „Fehler“ wieder? Wie weit sind wir von der damaligen Situation, bezogen auf ihre Konsequenzen noch entfernt? Wie groß müsste die Krise, wirtschaftlich wie sozial, jetzt noch werden, bis ein Demagoge sich wieder an die Spitze setzt …
 
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